Neue Protestwelle in Inguschetien

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Lesetipp: Interview mit Dr. Halbach über den Inguschisch-Tschetschenischen Territorialkonflikt

Die Legitimität des Präsidenten von Inguschetien Yunus-Bek Jewkurow wurde nach der zweiten Welle der Massenproteste (Caucasus Watch berichtete) in den letzten sechs Monaten stark untergraben. Die Behörden im Kreml ziehen nun ernsthaft in Erwägung  den amtierenden inguschischen Regierungschef in der näheren Zukunft zu ersetzen, berichtet Caucasian Knot.

Am 26. März brachen Massenproteste in der Hauptstadt Magas aus. Die Demonstranten protestierten gegen das umstrittene Grenzabkommen mit Tschetschenien und forderten unter anderem den Rücktritt des Republikchefs Jewkurow. Die Demonstranten gerieten in Konflikt mit der Polizei, welche den Demonstranten mit der Anwendung von Wasserwerfern drohte, schreibt Caucasian Knot. Schlussendlich kam es allerdings nicht zu einer Gewalteskalation. Laut russischen Medienberichten hätten sich Dutzende Polizeibeamte geweigert, gegen die Demonstranten mit Gewalt vorzugehen. Daraufhin seien 19 Polizeibeamte entlassen worden, berichtete Meduza unter Berufung auf einen ehemaligen Pressesprecher des inguschischen Republikchefs. Nach den Protesten kündigte der Innenminister von Inguschetien, Dmitrij Kawa, seinen Rücktritt an.

Auslöser dieser Massenproteste war der am 4. Oktober 2018 unterzeichnete Vertrag zum Austausch von Gebieten zwischen Jewkurow und dem tschetschenischen Präsidenten Ramzan Kadyrov. Die Vereinbarung zielte auf die Beilegung des seit 1992 laufenden Territorialstreites zwischen den beiden nordkaukasischen Teilrepubliken ab. Der Vertrag implizierte, dass ein Teil des Tschetschenischens  Nadterechny Bezirks gegen die gleiche Landgröße des inguschischen Malgobekeky Bezirk ausgetauscht wird.

 

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