Chinesische Wirtschaft stärkt seine Präsenz in Aserbaidschan

Im Rahmen des zweiten „One Belt, One Road“-Gipfeltreffens in Peking Ende April haben aserbaidschanische und chinesische Unternehmen zehn Verträge unterzeichnet, deren Gesamtwert sich auf 821 Millionen US-Dollar beläuft.

Nun erklärte der aserbaidschanische Wirtschaftsminister Shahin Mustafajew, dass Aserbaidschan im Jahr 2019 zwei weitere „Handelshäuser“ in China eröffnen wolle, so berichtete am 2. Mai Azeridaily. „Wir haben unsere erste Handelsvertretung in China im Jahr 2017 eröffnet. Aserbaidschanische Unternehmer sind sehr interessiert am chinesischen Markt. Derzeit sind drei aserbaidschanische Handelshäuser in China tätig. Dieser Markt ist besonders interessant für uns in Bezug auf die Versorgung mit alkoholischen Getränken und landwirtschaftlichen Produkten. Wir haben in den letzten zwei Jahren an neun großen Ausstellungen in China teilgenommen und sechs Exportmissionen in das Land geschickt”, sagte Mustafajew. „Aserbaidschan ist Chinas wichtigster Handelspartner im Südkaukasus. Auf unser Land entfallen 43 Prozent des gesamten Handelsumsatzes Chinas mit den Ländern unserer Region. Gleichzeitig steigen auch die gegenseitigen Investitionen. Aserbaidschan hat in die chinesische Wirtschaft 1,7 Milliarden Dollar investiert, während die chinesischen Unternehmen Investitionen im Wert von 800 Millionen US-Dollar getätigt haben“, betonte er.

Der Handelsumsatz zwischen Aserbaidschan und China betrug 2018 1,3 Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal 2019 sei ein 2,4-faches Wachstum des bilateralen Handelsumsatzes gegenüber dem gleichen Zeitraum 2018 zu verzeichnen.  

Mustafajew kündigte außerdem die Errichtung einer chinesischen Reifenfabrik in Aserbaidschan an. Die Investitionen für den Bau der Fabrik würden sich auf 300 Millionen US-Dollar belaufen. Die Anlage soll auf dem Territorium des Chemischen Industrieparks Sumgayit (SCIP) errichtet werden. Der Bau der Anlage wird von der chinesischen Firma CNEEC (China National Electric Engineering Corporation) durchgeführt.

Die Beteiligung an dem Projekt wird vom chinesischen Kapital dominiert werden: CNEEC wird sich am Projekt mit 90 Prozent und die Aserbaidschanische Investmentgesellschaft (AIC) mit zehn Prozent beteiligen. Die Produktionskapazität der Anlage werde 3,3 Millionen Reifen pro Jahr betragen, davon drei Millionen für Pkws und 300.000 für Lkws. „Wie Sie sehen, ist die Jahreskapazität dieses Unternehmens nicht nur für den lokalen Markt vorgesehen. Es ist geplant, die Reifen auch in die Nachbarländer zu exportieren, was natürlich zur Erhöhung des Exportpotenzials Aserbaidschans beitragen wird“, sagte der Wirtschaftsminister. Durch die Errichtung der Reifenfabrik sollen 800 neue Arbeitsplätze entstehen.

 

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