Aserbaidschanische MiG-29 stürzt unter mysteriösen Umständen ab
Am 24. Juli stürzte ein MiG-29-Flugzeug der aserbaidschanischen Luftwaffe während eines Trainingsfluges über dem Kaspischen Meer zwischen den Dörfern Kiljasi und Schurabad (80-100 km nördlich von Baku) ab. Nach offiziellen Angaben des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums verschwand das Flugzeug plötzlich vom Radar und der Kontakt zum Piloten war um 22 Uhr Ortszeit unterbrochen. Die Militärstaatsanwaltschaft reichte ein Strafverfahren ein, welches die Errichtung und Kontrolle des Tatorts, das Sammeln wichtiger Gegenstände am Tatort, die Identifizierung und Befragung von Zeugen, die Durchführung einschlägiger Untersuchungen sowie die Durchführung sonstiger erforderlicher Ermittlungsmaßnahmen vorsah, um die wahre Ursache des Absturzes festzustellen.
Kurz nach dem Absturz kursierten Gerüchte, dass der Absturz auf den Einsatz eines russischen Electronic Warfare System (EW) zurückzuführen sei. Laut internen Angaben des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums, die von dem aserbaidschanischen Militärexperten Useir Jafarow zitiert wurden, stürzte das Flugzeug 70 km vor der Küste nahe der aserbaidschanisch-russischen Grenze ins Meer. Es wurde auch gesagt, dass russische Seestreitkräfte zur selben Zeit Übungen mit EW-Systemen auf ihrem Territorium durchführten. Es gibt jedoch noch keine offizielle Bestätigung dieser Version, da die Suche nach dem Flugzeug und dem Piloten fortgesetzt wird.
Sollte sich ein Zusammenhang zwischen den russischen Aktivitäten im Kaspischen Meer und dem Flugzeugabsturz bestätigen, könnte dies die militärischen Beziehungen zwischen Russland und Aserbaidschan erschweren, da die aserbaidschanische Regierung nach anderen Waffenlieferanten sucht. Die MiG-29A ist derzeit die einzige Klasse von Kampfflugzeugen, die von der aserbaidschanischen Luftwaffe eingesetzt wird, obwohl das Militär bereits erwogen hat, modernere Jets zu erwerben, wobei die sino-pakistanische JF-17 Berichten zufolge ein führender Kandidat ist. Die aserbaidschanische Regierung ist zögerlich, die moderneren MiG-29-Varianten aus Russland zu beziehen oder den Nachfolger der nächsten Generation, die MiG-35, zu kaufen, da der Nachbarstaat Armenien kürzlich eine Bestellung über vier russisch gefertigte Su-30SM verkündet hatte (Caucasus Watch berichtete), was Aserbaidschan dazu zwingt sein Arsenal zu modernisieren.