Spannungen zwischen Baku und Moskau wegen Verleumdungsvorwürfen gegen das Russische Kulturzentrum
Am 27. Januar kündigte Jewgeni Primakow, Leiter von Rossotrudnichestvo, an, eine Klage gegen das aserbaidschanische regierungsnahe Nachrichtenportal Baku.tv wegen angeblicher Verleumdung des Russischen Kulturzentrums in Baku einzureichen.
Primakow kritisierte einen Bericht von Baku.tv, der das Russische Haus in Baku als „ein Spionagenest und ein Zentrum für Separatisten“ bezeichnet hat. Er erklärte:
„Ich würde gerne unwiderlegbare Beweise für diese Verleumdung und Lügen von diesem aserbaidschanischen, staatlich finanzierten Medium hören. Oder aber eine Gegendarstellung und eine Entschuldigung.“
Primakow betonte, dass das Russische Kulturzentrum auf der Grundlage eines zwischenstaatlichen Abkommens zwischen Russland und Aserbaidschan tätig sei und alle bestehenden Verträge und Gesetze einhalte. Das Zentrum konzentriere sich ausschließlich auf Bildung, Kultur und Wissenschaft und biete Sprach-, Kunst- und Musikkurse an sowie Ausstellungen und Konzerte.
Er verwies zudem auf frühere erfolgreiche Klagen gegen ähnliche Vorwürfe, insbesondere in Deutschland, wo Berichte über das Russische Haus in Berlin widerrufen wurden.
„Wir halten die Klage für zu 100 % gewinnbar,“ fügte er hinzu.
Diplomatische Gespräche über „antirussische Kampagne“ in Aserbaidschan
Am 28. Januar traf sich Michail Galusin, stellvertretender russischer Außenminister, mit dem aserbaidschanischen Botschafter in Moskau, Rahman Mustafajew, im russischen Außenministerium. Dabei wurden Bedenken über eine „antirussische Kampagne“ in den aserbaidschanischen Medien geäußert, die sich nach dem Absturz eines Flugzeugs der Azerbaijan Airlines nahe Aktau, Kasachstan, am 25. Dezember 2024, intensiviert habe.
Das russische Außenministerium hob die Bedeutung guter Beziehungen zwischen Russland und Aserbaidschan hervor und verwies auf die Strategische Partnerschaftserklärung vom 22. Februar 2022. Gleichzeitig äußerte es Unverständnis über die jüngsten anti-russischen Narrative in den aserbaidschanischen Medien, darunter auch eine Desinformationskampagne gegen das „Russische Haus“ in Baku.
In einer offiziellen Erklärung bezeichnete das Ministerium die Vorwürfe als „absolut haltlos“ und forderte Klarheit über die Tragödie von Aktau. Russland betonte die Notwendigkeit, die offizielle Untersuchung des Absturzes abzuschließen und die Ergebnisse zu veröffentlichen, um alle Umstände des Vorfalls aufzuklären.