Aserbaidschan lehnt die Teilnahme an den Militärübungen Kaukasus-2020 ab
Am 6. September teilte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium mit, dass seine Soldaten nicht an den Militärübungen „Kaukasus-2020“ im Südwesten Russlands teilnehmen würden. Das Ministerium betonte, dass es zwei Soldaten als Beobachter zu den Übungen schicken werde. Neben Aserbaidschan lehnte Indien auch die Teilnahme an den Übungen ab und nannte als Grund die Covid-19-Pandemie.
Die Übung zielt darauf ab, die Fähigkeit der Streitkräfte zu bewerten, die militärische Sicherheit im Südwesten Russlands zu gewährleisten, wo nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums weiterhin ernsthafte terroristische Bedrohungen bestehen und sich auf die strategischen Übungen des Kommandostabes vorzubereiten. Es wird erwartet, dass 16 Länder an den Übungen teilnehmen, darunter China, Iran, Pakistan, sowie die Türkei und andere zentralasiatische Republiken, die Teil der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit sind. Das Manöver soll 4.800 Übungen mit unterschiedlichem Umfang und mehr als 9.000 geplante praktische Kampftrainingsübungen umfassen.
Obwohl Aserbaidschan keine offiziellen Gründe angegeben hat, seine Teilnahme an den Übungen abzulehnen, kann darauf hingewiesen werden, dass zwischen Baku und Moskau noch einige ungelöste Probleme bestehen. Dies wurde kürzlich vom Präsidenten des Landes, Hikmet Hajijew, bestätigt, der in der Türkei erklärte, dass Russland weiterhin Waffen nach Armenien liefert, welches bereits 500 Tonnen Waffenausrüstung entgegen genommen hat, und dass Baku immer noch keine vertrauenswürdige Erklärung bezüglich des Zwecks dieser Lieferungen erhalten hat.
Parallel zu der Ablehnung Aserbaidschans, an den Übungen teilzunehmen, wurde auch berichtet, dass sich das Verteidigungs- und Sicherheitsbudget des Landes im Jahr 2021 auf 2,33 Milliarden US-Dollar belaufen wird, verglichen mit 2,27 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Nach Änderungen des Gesetzes über den Staatshaushalt 2020 werden die Gesamtausgaben des Staatshaushalts im Jahr 2021 voraussichtlich 15,2 Milliarden US-Dollar betragen. Dies bedeutet, dass der Anteil der Verteidigungs- und Sicherheitsausgaben im nächsten Jahr 15,3% der gesamten Haushaltsausgaben betragen wird.
Gemäß dem Gesetzentwurf zur Gewährleistung der Verteidigungsfähigkeit und -sicherheit des Landes wird die Schaffung finanzieller Unterstützung für spezielle Verteidigungsprojekte und -aktivitäten im Jahr 2021 fortgesetzt.