Am 28. Februar forderte der Vorsitzende des armenischen Parlaments, Alen Simonyan, Moskau auf, mehr Zurückhaltung zu üben und anzuerkennen, dass es nicht für die Sicherheit Armeniens sorgen kann, wie es im Rahmen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) und der russisch-armenischen Abkommen vorgesehen ist.

Simonyan sagte, Russland trage zwar zweifellos zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan bei und habe Friedenstruppen in Bergkarabach stationiert, aber die irrationale und emotionale Reaktion des Landes auf die Versuche anderer Länder, dieses Ziel zu fördern, sei rätselhaft. "Ich denke, Russland sollte etwas ruhiger und zurückhaltender sein und verstehen, dass Armenien seine eigenen Interessen und Sicherheitsprobleme hat, die trotz geopolitischer Schwankungen, Begehrlichkeiten oder Eifersucht gewährleistet werden sollten", sagte Simonyan.

Er fügte hinzu, dass Russland öffentlich zugeben sollte, dass es Armeniens Sicherheitsprobleme nicht lösen kann. "Sie sagen immer, dass sie dafür sind, wenn jemand anderes das Problem lösen kann. Aber Tatsache ist, dass es an ihnen liegt, diese Frage zu lösen. Sie hätten diese Frage [die Wiedereröffnung des Latschin-Korridors, der einzigen Straße, die Bergkarabach mit Armenien verbindet] lösen müssen. Seien wir ehrlich, sie sind diejenigen, die unsere Sicherheit und territoriale Integrität gewährleisten müssen, wie es in vielen Verträgen vorgesehen ist", sagte Alen Simonyan.

Er verwies auf die russische 102. Militärbasis in Armenien und sagte, dass alle Abkommen darauf abzielen, dieses Problem zu lösen. "Wo sind sie also? Warum helfen sie Armenien nicht dabei, seine territoriale Integrität wiederherzustellen? Wenn sie es nicht können, müssen sie es öffentlich zugeben, und vielleicht können wir uns zusammensetzen und andere Lösungen finden", sagte Simonyan.

Simonyan fügte hinzu, dass die Blockade des Latschin-Korridors Aserbaidschan mehr Schaden zugefügt habe als Armenien und Bergkarabach. "Ja, wir haben gelitten. Ja, es trifft uns schwer, dass unsere Landsleute unter der Blockade leiden. Ja, wir haben Probleme. Aber aus politischer Sicht befindet sich Aserbaidschan in einer Patt-Situation, und unser Volk, das Volk von Bergkarabach, sollte diesen politischen Faktor nutzen", sagte Simonyan.