Armenien besorgt über Besuch des estnischen Parlamentspräsidenten in Schuscha

Der Präsident der armenischen Nationalversammlung, Alan Simonjan, äußerte sich bei einem Treffen mit der estnischen Botschafterin in Eriwan, Rina Kaljurand, besorgt über den jüngsten Besuch des estnischen Parlamentspräsidenten Jüri Ratas in Schuscha, berichtete der Pressedienst des armenischen Parlaments am 8. Juli.

Wie Simonjan feststellte, überwacht die armenische Seite die Aktivitäten der ausländischen Partner. Nach Ansicht des Politikers spiegeln der Besuch Ratas in Schuscha am 24. Mai und seine Äußerungen in dieser Stadt, „aus der die armenische Bevölkerung vertrieben wurde, nicht nur nicht den Geist der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Armenien und Estland wider, sondern stehen auch im Widerspruch zur offiziellen Unterstützung Tallinns für die friedliche Beilegung des Bergkarabach-Konflikts im Rahmen des Ko-Vorsitzes der Minsk-Gruppe der OSZE.“

Der Sprecher der armenischen Nationalversammlung informierte den Botschafter außerdem über seinen Brief an den Vorsitzenden des estnischen Parlaments, in dem er das Wesen des Bergkarabach-Konflikts und die Folgen des Zweiten Bergkarabach-Krieges erläuterte. Gleichzeitig äußerte Simonjan die Hoffnung, dass sein estnischer Kollege bald Armenien besuchen und sich mit der Situation vor Ort vertraut machen sowie mit Vertretern der [international nicht anerkannten] Bergkarabach-Republik zusammentreffen werde.

In seiner Videoansprache aus Schuscha hatte der Sprecher des estnischen Parlaments zuvor Schuscha als eine aserbaidschanische Stadt bezeichnet, die nach 30 Jahren Besatzung wieder aufgebaut wurde.

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