Armenien drückt den Preis für russisches Gas nach unten
Der Preis für den Erdgas-Import aus Russland müsse aus Sicht Eriwans neu verhandelt werden.
Der armenische Vize-Premierminister, Mher Grigorjan, hat am 31. März ein Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden von „Gazprom“, Alexej Miller, gerichtet, mit dem Vorschlag, über den bestehenden Gaspreis neu zu verhandeln. „Es ist offensichtlich, dass die Folgen der Coronavirus-Pandemie negativen Einfluss auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung unserer Ländern haben werden, was zur Reduzierung der Energienachfrage führt. Angesichts der Prognose sowie der aktuellen Preissituation für Energieressourcen auf dem Weltmarkt, darunter in Bezug auf Öl und Gas, halten wir es für zweckmäßig, neue Verhandlungen über den Preis für das aus Russland importierte Gas zu beginnen“.
Armenien halte auch die Diskussion über eine Preisreduzierung für Gas an der georgisch-armenischen Grenze sowie die Bezahlung der Gasimporte in nationaler Währung für angemessen.
Am selben Tag führte der armenische Premierminister Paschinjan ein Telefonat mit dem weißrussischen Präsidenten Lukaschenko. Die beiden Staatschefs haben angedeutet, dass der aktuelle Preis für russisches Gas angesichts der jüngsten Trends auf dem Weltmarkt überteuert sei.
Gazprom-Armenien, das zu 100% im Besitz von Gazprom ist, liefert Gas an den armenischen Binnenmarkt. Im vergangenen Jahr stieg der Gaspreis an der Grenze zwischen Georgien und Armenien von 150 USD im Jahr 2018 auf 165 USD pro 1.000 Kubikmeter. Gazprom hatte noch vor der Coronavirus-Pandemie angekündigt, dass sich der Gaspreis für Armenien in diesem Jahr nicht ändern werde.