Armenien: Ehemaliger Leiter des Nationalen Sicherheitsdienstes tot aufgefunden
Am 17. Januar wurde der frühere Direktor des armenischen Nationalen Sicherheitsdienstes (NSS), Georgi Kutojan, mit einer Schusswunde in seiner Wohnung tot aufgefunden. Zuerst dominierte in der armenischen Presse die Version eines Selbstmordes. Der Tageszeitung Hraparak zufolge fanden die Polizisten beim Betreten der Wohnung neben der Leiche eine leere Schnapsflasche sowie Kutojans persönliche Pistole. Der Schuss wurde aus dieser Waffe in den Mund abgefeuert. Doch die Nachrichtenseite Aysor.am berichtete unter Berufung auf Pastinfo, dass in der Wohnung mehrere Schusslöcher in den Wänden gefunden worden seien, was gegen die Version eines Selbstmordes sprechen würde. Später wurde diese Information auch vom Ermittlungskomitee Armeniens bestätigt. Die Ermittler haben am Tatort mehr als 40 Geschosshülsen gefunden. Der ehemalige armenische Präsident Sersch Sargsjan, zu dessen politischen Mannschaft Kutojan gehörte, zeigte sich erschüttert über den Vorfall und forderte eine genaue Untersuchung der Umstände seines Todes.
Kutojan war 39 Jahre alt, verheiratet und hatte ein 4-jähriges Kind. Er leitete den armenischen Nationalen Sicherheitsdienst vom Februar 2016 bis Mai 2018. Nach der “Samtenen Revolution” in Armenien wurde er von Artur Wanezjan abgelöst, der inzwischen auch entlassen wurde und sich zunehmend kritisch gegenüber Premierminister Nikol Paschinjan positioniert.