Armenien erwartet Wirtschaftswachstum

In einer gemeinsamen Sitzung der ständigen Parlamentsausschüsse, die am 31. Oktober über den Gesetzesentwurf zum Staatshaushalt 2024 berieten, erklärte der armenische Finanzminister Vahe Hovhannisyan, dass das Wachstumspotenzial der armenischen Wirtschaft derzeit auf 5,5 Prozent geschätzt wird. 

Artur Chatschatryan, Abgeordneter des Oppositionsblocks "Armenien", stellte fest, dass die meisten Faktoren, die zum Wirtschaftswachstum in der Republik beitragen, extern sind. "Wenn wir versuchen, die internen und externen Faktoren, die das Wirtschaftswachstum beeinflussen, herauszufiltern, wenn wir den Durchschnitt der externen wirtschaftlichen Bedingungen berücksichtigen, wie hoch war dann unser jährliches Wirtschaftswachstum in den letzten fünf Jahren", fragte der Parlamentarier den Leiter des Finanzministeriums.

Laut Minister Hovhannisyan liegt das Potenzial des Wirtschaftswachstums für Armeniens bei 5,5 Prozent. "Die Kapitalinvestitionen, die wir tätigen, hängen von diesem Potenzial ab. Das Ausmaß dieses Potenzials hängt von den Investitionen, der Diversifizierung unserer Wirtschaft und den Reformen ab, die wir durchführen", sagte er.

Der armenische Wirtschaftsminister: "Es gibt keine künstlichen Hindernisse für den Export armenischer Produkte nach Russland"

Der armenische Wirtschaftsminister Vahan Kerobyan bestätigte, dass es keine künstlichen Hindernisse für den Export armenischer Produkte nach Russland gibt. 

"Handelsgeschäfte in verschiedenen Bereichen werden normal abgewickelt. Und ich muss sagen, dass dieses Problem, das mehrere Tage lang auftrat [Verzögerung einer Lieferung armenischen Cognacs an der georgisch-russischen Grenze], nun beseitigt ist. Einige lokale Unternehmen exportieren ihre Produkte über den Fährdienst [vom georgischen Hafen Poti zum russischen Hafen Kavkaz], auch hier ist alles in Ordnung", versicherte der Leiter der Abteilung.

Kerobyan wies darauf hin, dass die Handelsbeziehungen mit Russland für Armenien äußerst wichtig seien; die Regierung der Republik baue diese Beziehungen weiter aus und unternehme gleichzeitig erhebliche Anstrengungen zur Diversifizierung der Zulieferer. Ihm zufolge könnte der armenische Außenhandelsumsatz bald zum ersten Mal in der Geschichte das armenische BIP übersteigen.

Der Vorsitzende der Zentralbank: "Vertriebene Bewohner von Bergkarabach müssen in den armenischen Arbeitsmarkt integriert werden"

Auf einer Pressekonferenz in Eriwan am 31. Oktober erklärte Martin Galstyan, der Vorsitzende der armenischen Zentralbank, dass die vertriebenen Bewohner Bergkarabachs so schnell wie möglich in den armenischen Arbeitsmarkt integriert werden müssen, um das wirtschaftliche Gleichgewicht zu erhalten. 

"Die staatliche Unterstützung für die Armenier aus Bergkarabach wird dazu beitragen, die Nachfrage in der armenischen Wirtschaft kurzfristig zu steigern. Um jedoch langfristige sozioökonomische Perspektiven zu gewährleisten, ist es notwendig, rasch Arbeitsplätze für die ankommenden Landsleute zu finden", so der Leiter der Bank.

"Wenn wir nicht gleichzeitig mit dem Anstieg der kurzfristigen Nachfrage die Voraussetzungen für die Integration der Einwohner von Bergkarabach und die Schaffung von materiellem Wohlstand schaffen können, dann wird sich herausstellen, dass die Nachfrage nach Gütern steigt, aber keine Möglichkeit für ein BIP-Wachstum besteht. Dies birgt die Gefahr einer Inflation", warnte Galstyan.

Metallurgisches Unternehmen in Jerasch wird an einen anderen Standort verlegt

Am 31. Oktober teilte Vahan Kerobyan mit, dass das sich im Bau befindliche metallurgische Unternehmen in Jerasch an einen anderen Standort verlegt wird, der jedoch nicht weit vom bisherigen Standort entfernt sein wird. 

"Der Prozess der Verlagerung der Industrieanlage ist seit einigen Wochen im Gange", so der Leiter der Abteilung. "Wir haben es hier mit privaten Investitionen zu tun. Der Bau wird mit privaten Mitteln durchgeführt, und die Investoren bestimmen selbst ihre nächsten Schritte. Unter Berücksichtigung der geografischen Lage und des regionalen Umfelds versuchen wir, für sie so nützlich wie möglich zu sein", sagte der Minister auf die Frage, ob die Verlagerung der Anlage eine Konzession an Aserbaidschan bedeute.

Der Leiter des Wirtschaftsministeriums erklärte, dass die instabile Lage an der Grenze weiterhin ein Hindernis für Investitionen und Wirtschaftsprojekte in Armenien darstelle. "Deshalb besteht die Regierung des Landes auf der Notwendigkeit, die Friedensagenda in der Region voranzutreiben; die Schaffung von Frieden wird die Investitionsattraktivität Armeniens erhöhen", so Kerobyan. "Wir müssen uns dafür einsetzen, dass in der Region langfristig Frieden herrscht und es es keine Gefechte gibt", fügte er hinzu.