Armenien: Umweltschutz statt Schulden

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Armenien werde seine Staatsschuld durch die Verwirklichung von Umweltsprogrammen und Umweltschutzprojekten reduzieren, teilte der stellvertretende Minister für Naturschutz Armeniens Chatschik Akopjan mit: “Wir haben mit einem großen internationalen Prozess unter dem Motto ‘Ökologische Programme anstatt Schulden’ begonnen, der ein Potential von bis 570 Millionen US-Dollar hat”, zitiert “Arka.am” den stellvertretenden Minister. Laut Akopjan wurde bereits eine entsprechende Kommission unter der Leitung des Vize-Premierministers Armeniens gegründet, während die Weltbank, die diese Initiative begrüße, technische Unterstützung leisten werde. “Derzeit befinden wir uns in der Phase der Ausarbeitung des Fahrplans und der Maßnahmen, die der Weltbank vorgelegt werden. Deren Realisierung und konkrete Beträge, die von der Staatsschuld abgeschrieben werden sollen, werden erst in den kommenden zwei bis drei Jahren bekannt gegeben”, so Akopjan. Ferner erläuterte er detaillierter, wie durch Umweltschutzprogramme Staatsschulden reduziert werden sollen: “Statt die Staatsschuld zu tilgen, wird unser Land Mittel in die Realisierung von Umweltprojekten anlegen, wie etwa in die Verbesserung der Verwaltung von Wasserressourcen, die Reduzierung von CO2-Emissionen und die Lösung weiterer Umweltprobleme”.

So habe z.B. Armenien Schulden gegenüber Deutschland oder Japan, die es regelmäßig tilge. Diese Länder ihrerseits hätten eine Reihe von Verpflichtungen gegenüber den internationalen Organisationen und Programmen im Bereich Klimawandel und Umweltschutz, und müssten bestimmte Beiträge an die internationalen Umweltfonds zahlen. Außerdem müssten diese Länder eigene CO2-Emissionen reduzieren. Anstatt eigene CO2-Emissionen zu reduzieren, würden nun diese Länder Armenien bei der Realisierung von Umweltprojekten fördern, die zur Verminderung von CO2-Emissionen durch Armenien beitragen sollen. Somit würden die internationalen Verpflichtungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen eingehalten, allerdings könnten Deutschland und Japan ihre Quoten auf Armenien überführen. Im Endeffekt ginge es um äquivalente Summen für die Realisierung der Projekte, die von der armenischen Staatsschuld abgeschrieben würden.

Laut offizieller Statistik betrug die Staatsschuld Armeniens 2017 6,774 Milliarden US-Dollar, und damit 14,3% mehr als im Vorjahr (Armbanks berichtet).

 

 

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