Armenien und Iran verbessern die Verkehrszusammenarbeit

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Am 25. Mai unterzeichneten der amtierende armenische Wirtschaftsminister Vahan Kerobyan und der iranische Minister für Straßenbau und Stadtentwicklung Mohammad Eslami ein Memorandum zur Verständigung, das die Schaffung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe vorsieht, die die Verfahren untersuchen wird, die die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Länder untergräbt und Vorschläge für ihre Beseitigung vorlegen. 

Kerobyan sagte, dass die armenische Seite daran interessiert sei, die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran auszubauen. Im Gegenzug bestätigte Eslami die Bereitschaft der iranischen Seite, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Armenien zu vertiefen und zeigte sich zuversichtlich, dass das große Potenzial der Zusammenarbeit zwischen den Ländern durch die Einbeziehung der armenisch-iranischen Unternehmen in gemeinsame Programme ausgeschöpft werden kann.

Während des Treffens wurden zahlreiche Themen von beiderseitigem Interesse erörtert, darunter Investitionen, die Verbesserung der Logistikinfrastruktur, die Vereinfachung und Regulierung von Verfahren für den Warentransport sowie Zölle für den Transit iranischer Waren durch Armenien. Die Seiten diskutierten auch die Eröffnung neuer Direktflüge zwischen Armenien und dem Iran, die ein zusätzlicher Impuls für das Wachstum des Tourismussektors sein könnten.

Einen Tag zuvor traf Eslami sich mit dem amtierenden armenischen Minister für territoriale Verwaltung und Infrastruktur Suren Papikyan, um Möglichkeiten zur Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Nachbarstaaten zu erörtern. In einer Erklärung der Pressestelle von Papikyan hieß es, er habe Eslami über die Pläne der armenischen Regierung informiert, wichtige Autobahnen, die durch die Provinz Syunik führen, wieder aufzubauen oder zu reparieren. In der Erklärung heißt es, Eslami habe den Wunsch der iranischen Seite zum Ausdruck gebracht, an den geplanten Straßenarbeiten teilzunehmen. Papikyan sagte ihm, dass Eriwan bereit sei, iranische Baufirmen für diesen Zweck einzustellen.

Es wurde berichtet, dass beide Männer das Engagement ihrer Regierungen für ein ehrgeiziges Projekt zur Schaffung eines Verkehrskorridors bekräftigten, der die iranischen Häfen am Persischen Golf über Armenien und Georgien mit dem Schwarzen Meer verbinden würde. Papikyan sagte auch, sein Ministerium arbeite an einer Gesetzesvorlage, die die Transitgebühren für iranische Firmen, die armenisches Territorium für Frachttransporte von und in die Islamischen Republik nutzen, drastisch senken würde.

Der Leiter des armenischen Haushaltskomitee (SRC) Edvard Hovannisyan traf sich auch mit dem Chef des iranischen Zolldienstes Mehdi Mirashrafi in Teheran. Nach Angaben des SRK konzentrierten sich die Gespräche auf die bevorstehende Modernisierung und Erweiterung des einzigen Grenzübergangs Armeniens zum Iran. Hovannisyan sagte angeblich, dass die neuen Grenzanlagen den Frachttransport zwischen den beiden Ländern erleichtern und dadurch den bilateralen Handel fördern werden.

Die Gespräche in Eriwan und Teheran fanden inmitten des anhaltenden Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan statt. Der amtierende armenische Außenminister Ara Ayvazyan und der iranische Botschafter in Eriwan Abbas Badakhshan Zohouri diskutierten die Angelegenheit ebenfalls, als sie sich am 24. Mai trafen. Das armenische Außenministerium sagte, Ayvazyan „betonte die Notwendigkeit des sofortigen und bedingungslosen Abzugs der aserbaidschanischen Streitkräfte, die das Hoheitsgebiet Armeniens infiltrierten.“ In der Zwischenzeit wurde angekündigt, dass der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif am 25. Mai Baku und am 26. Mai Eriwan besuchen werde.

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