Armenien wünscht sich mehr Geld von der EU
Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan kritisierte die aktuelle Haltung der EU gegenüber der postrevolutionären Republik Armenien. „Nach unserer Revolution haben wir viele positive Erklärungen gehört, insbesondere seitens der Europäischen Union. In der Praxis hat es aber bisher keine spürbaren Änderungen der Politik gegeben. Das heißt, dass die EU-Politik gegenüber Armenien so geblieben ist, wie sie vor drei oder vier Monaten bereits war. Wir denken, dass man dann entweder den Grad der Begeisterung in seinen Erklärungen senken, oder seine Politik wesentlich ändern muss“, zitiert Azatutyun den armenischen Regierungschef.
„Die EU hat vor, Armenien eine finanzielle Hilfe in Höhe von 160 Mio. EUR zu leisten. Aber das ist ein Betrag, der so oder so für Armenien seitens der EU vorgesehen wurde. Ich sagte unseren Partnern, dass, obwohl die Höhe dieser Summe früher nicht bekanntgegeben wurde, ich weiß, dass sie schon vor einigen Monat festgelegt wurde, also, es hat sich nichts geändert“, sagte Paschinjan. „Ehrlich gesagt gab ich unseren Partnern zu verstehen, dass dies nicht sehr verständlich und nicht ganz akzeptabel ist. Wenn ihre Taten so sind, dann sollen sie ihre Rhetorik ändern. Und falls sie die Rhetorik nicht ändern, dann müssen sie uns besser fördern und kooperieren“, so der Premierminister.
Ferner versicherte Paschinjan, dass seine Regierung den Reformkurs unabhängig von der EU-Unterstützung fortsetzen werde. In Bezug auf die außenpolitische Orientierung Armeniens sendete Paschinjan im Interview mit „Euronews“ eine klare Botschaft. Laut dem armenischen Regierungschef werde sein Land ein „enger Verbündeter Russlands“ bleiben. Jerewan plane keine außenpolitische Wende. Zugleich hofft Paschinjan, auch die Beziehungen mit der NATO und der EU weiter zu entwickeln.