Armenischer Außenminister Ararat Mirsojan trifft iranischen Amtskollegen in Teheran
Treffen mit Hossein Amir Abdollahian
Am 24. Juli trafen sich in Teheran der Außenminister der Republik Armenien, Ararat Mirsojan, und der Außenminister der Islamischen Republik Iran, Hossein Amir Abdollahian, zu einem Zwei-Augen-Gespräch als auch zu einem Treffen in einem erweiterten Format, letzteres unter Beteiligung der Delegationen beider Länder, wie die Pressestelle des armenischen Außenministeriums mitteilte.
Im Anschluss an das Treffen gaben die beiden Minister Presseerklärungen ab.
Mirsojan sagte: "Wir messen dem vom Premierminister der Republik Armenien und dem Präsidenten der Islamischen Republik Iran skizzierten Richtwert zur Steigerung des bilateralen Handelsvolumens auf bis zu 3 Milliarden Dollar große Bedeutung bei und betonten die Kohärenz der gemeinsamen Wirtschaftsprogramme und die Bedeutung ihrer Vollendung. Die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Energie, Verkehr und Straßeninfrastruktur spielt auf unserer Agenda eine besondere Rolle. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass die Umsetzung der Programme der internationalen Verkehrswege 'Nord-Süd-Korridor' und 'Persischer Golf-Schwarzes Meer' von großer Bedeutung ist."
"Eine der wesentlichen Errungenschaften der bilateralen Zusammenarbeit war die Eröffnung des Generalkonsulats der Islamischen Republik Iran in Kapan im vergangenen Jahr, als deren logische Fortsetzung wir die Arbeiten zur Errichtung des Generalkonsulats der Republik Armenien in Täbris betrachten", fügte er hinzu.
Der armenische Außenminister betonte: "Wie wir wiederholt erklärt haben, messen wir im Rahmen der Normalisierung der Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan der Wiederherstellung eines klaren Grenzverlaufs auf der Grundlage der Erklärung von Alma-Ata, der Gewährleistung von Garantien für den Grenzverlauf und die Grenzsicherheit sowie der Einrichtung eines stabilen internationalen Gesprächsmechanismus zwischen Stepanakert und Baku zur Behandlung von Fragen der Rechte und der Sicherheit des Volkes von Bergkarabach zentrale Bedeutung bei. Anstelle eines Dialogs mit der Bevölkerung von Bergkarabach verfolgt Aserbaidschan heute jedoch bedauerlicherweise eine Politik der ethnischen Säuberung, die sich in der seit sieben Monaten andauernden illegalen Blockade des Latschin-Korridors, der einzigen Straße, die Bergkarabach mit der Außenwelt verbindet, deutlich zeigt. Seit dem 15. Juni ist die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten nach Bergkarabach völlig zum Erliegen gekommen, und die Überführung von Patienten mit schweren gesundheitlichen Problemen nach Armenien wird behindert."
"Die Republik Armenien ist sehr daran interessiert, die regionale Wirtschafts- und Verkehrsinfrastruktur auf der Grundlage der Souveränität und der nationalen Zuständigkeit der Länder sowie der Prinzipien der Gleichheit und der Gegenseitigkeit freizugeben. In diesem Zusammenhang kann die Unverletzlichkeit unserer Staatsgrenze mit der Islamischen Republik Iran nicht in Frage gestellt werden, und hier sind die klaren und wiederholt geäußerten Positionen der armenischen und iranischen Seite identisch. Wie wir bereits mehrfach festgestellt haben, schätzen wir die prinzipielle und klare Position des benachbarten und befreundeten Iran in Bezug auf die territoriale Integrität und Souveränität der Republik Armenien und zu den entsprechenden Infrastrukturen sehr", fügte er hinzu.
Treffen mit Ebrahim Raisi
Am selben Tag empfing Ebrahim Raisi, der Präsident der Islamischen Republik Iran, Ararat Mirsojan.
Während des Treffens wurden Fragen der armenisch-iranischen multisektoralen Zusammenarbeit erörtert. Es wurden Ansichten über die Verwirklichung der ehrgeizigen bilateralen Agenda und den Umsetzungsprozess der auf höchster Ebene getroffenen Vereinbarungen ausgetauscht. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere die Bedeutung der Umsetzung laufender und geplanter gemeinsamer Projekte zwischen den beiden Ländern in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Energie und Verkehr hervorgehoben.
"Im Anschluss an das am selben Tag auf Außenministerebene geführte Gespräch standen auch Fragen der regionalen Sicherheit im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Ararat Mirsojan und Ebrahim Raisi. Minister Mirsojan erläuterte dem iranischen Präsidenten die jüngsten Entwicklungen im Normalisierungsprozess der Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan und bekräftigte die Vision der armenischen Seite zur Schaffung eines dauerhaften Friedens im Südkaukasus. Es wurde betont, dass eine maximalistische, feindselige Rhetorik und der Ansatz, Probleme durch den Einsatz von Gewalt oder die Androhung von Gewalt zu lösen, ausgeschlossen werden müssen", heißt es in dem Bericht weiter.
"Ararat Mirsojan sprach die humanitäre Krise in Bergkarabach an, die auf die illegale Blockade des Latschin-Korridors zurückzuführen ist, und betonte die Notwendigkeit, die Blockade unverzüglich aufzuheben und die ethnische Säuberung der Bevölkerung von Bergkarabach durch Aserbaidschan zu verhindern", heißt es in dem Bericht.
Teheran bestätigt Bereitschaft zur Förderung des Friedens im Südkaukasus
Der Vertreter des Außenministeriums der Islamischen Republik, Nasser Kanaani, bestätigte am 24. Juli die Bereitschaft Teherans, die Schaffung eines dauerhaften Friedens im Südkaukasus zu fördern, und erklärte, dass Iran eine neue Runde von Friedensgesprächen zwischen Armenien und Aserbaidschan unterstütze.
Bei einem wöchentlichen Briefing für Journalisten bezeichnete ein Vertreter des iranischen Außenministeriums die Sicherung der Stabilität im Südkaukasus als wichtiges und vorrangiges Thema für Teheran.
"Der Iran unterstützt den friedlichen Prozess der Beilegung von Differenzen zwischen Nachbarn. Der Leiter des armenischen Außenministeriums wird im Rahmen der Entwicklung der bilateralen Beziehungen heute in Teheran eintreffen, um auf den Besuch seines iranischen Amtskollegen in Eriwan zu reagieren", so der Diplomat.
"Die Außenminister des Irans und Armeniens werden die Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Wirtschaft und konsularische Dienstleistungen besprechen", fügte er hinzu.