Der armenische Präsident Vahagn Khachaturyan hat seine Enttäuschung über Russland und die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) geäußert, nachdem diese es versäumt hatten, militärische Hilfe und politische Erklärungen "als Reaktion auf die Aggression Aserbaidschans" gegen Armenien im September 2022 zu geben.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem estnischen Präsidenten Alar Karis in Tallinn sagte Khachaturyan, dass Armenien und Russland eine strategische Beziehung hätten und Russland ein Sicherheitsgarant für Armenien sei. Er wies jedoch darauf hin, dass in letzter Zeit Probleme aufgetreten seien, insbesondere nach den Kampfhandlungen vom 13. September 2022. "Aserbaidschan rückte bis zu 7 km vor, 5 km an verschiedenen Stellen, und das war der Zeitpunkt, an dem die Mitglieder der OVKS und Russland Armenien militärische Hilfe hätten leisten müssen", sagte Khachaturyan. Er fügte hinzu, dass Armenien auch politische Erklärungen von Russland erwartet habe, aber beides sei bisher nicht geschehen. "Es ist fair, darauf hinzuweisen, dass Russland an den Verhandlungen zur Einstellung der Feindseligkeiten beteiligt war, aber auch US-Außenminister Blinken, der französische Präsident Macron und der Präsident des Europäischen Parlaments Michel waren aktiv beteiligt", fügte der armenische Präsident hinzu.

Khachaturyan wies darauf hin, dass Armenien und Estland als kleine Länder nicht selbst für ihre Sicherheit sorgen können und auf die Unterstützung internationaler Organisationen oder einzelner Länder angewiesen sind. In dieser Hinsicht seien die armenischen Erwartungen "nicht vollständig erfüllt" worden, so der armenische Präsident.