Aserbaidschan stellt Bedingungen für die Normalisierung der Beziehungen zu Armenien

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hat erklärt, dass die Eröffnung einer Verkehrsverbindung zwischen dem aserbaidschanischen Festland und der Exklave Nachitschewan, die Baku als ‘Zangezur-Korridor’ bezeichnet, eine Voraussetzung für die Normalisierung der Beziehungen zu Armenien ist. Laut Alijew hat Armenien diese Verpflichtung im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens für Bergkarabach übernommen, das am 10. November 2020 unter russischer Vermittlung unterzeichnet wurde.

„Wir haben bisher Geduld bewiesen. Aber unsere Geduld hat ihre Grenzen. Der Zweite Bergkarabach-Krieg hat gezeigt, was passiert, wenn uns die Geduld ausgeht. Mit anderen Worten: Wir geben der armenischen Führung eine Chance, alle Bestimmungen der Erklärung vom 10. November umzusetzen und verantwortungsbewusst zu handeln“, sagte der Präsident.

Er sagte, Aserbaidschan werde den Bau seines Teils des ‘Zangezur-Korridors’ innerhalb der nächsten zwei Jahre abschließen. Alijew sagte, dass der Abschnitt der Verkehrsverbindung, der durch armenisches Gebiet führt, 40 km lang sei und die Fertigstellung etwa ein Jahr dauern könnte. „Wir warten darauf, dass dies geschieht“, sagte er.

Aserbaidschan stehe den Aussichten auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien positiv gegenüber, sagte Alijew. Er sagte jedoch, dass Armenien die vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vorgeschlagene Drei-plus-Drei-Plattform (Aserbaidschan, Armenien, Georgien plus Iran, Türkei, Russland) abgelehnt habe.

Beide Seiten haben ihren Standpunkt zum ‘Zangezur-Korridor’ dargelegt. Armenien stellt fest, dass die Umsetzung dieses Projekts nicht wichtig ist und dass ein solcher Artikel nicht in der Erklärung enthalten ist, während die aserbaidschanische Seite der Meinung ist, dass der Artikel ‘Wiederherstellung der Verkehrsinfrastruktur’ mit dem ‘Zangezur-Korridor’ zusammenhängt.

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