Aserbaidschanische Abgeordnete erhöhen den Druck auf den Iran angesichts des Anschlags auf die Botschaft

"Wenn der Iran seine Schuld nicht eingesteht, werden die Beziehungen noch angespannter werden"

Der aserbaidschanische Abgeordnete Vahid Ahmadov war zu Gast bei Sevinj Telmangyzi, der Moderatorin der Live-Sendung von TV Musavat. In der Sendung sprach Vahid Ahmadov über den Anschlag auf die aserbaidschanische Botschaft in Teheran.

"Etwa eine Woche ist seit dem Anschlag auf die aserbaidschanische Botschaft im Iran vergangen. Politiker und Politologen in Aserbaidschan haben sich dazu geäußert. Aber der Iran will sich nicht zu seiner Schuld bekennen", fügte Vahid Ahmadov hinzu. Laut dem Abgeordneten würde diese Haltung der Islamischen Republik Iran zu weiteren Spannungen in den iranisch-aserbaidschanischen Beziehungen führen. 

"Aserbaidschans Präsenz und Unabhängigkeit machen dem Iran Angst".

Kamran Bayramov, Mitglied des aserbaidschanischen Parlaments, erklärte: “Die jüngsten Vorgänge zeigen, dass die Stärkung Aserbaidschans, seine unabhängige Politik und die Normalisierung der Lage im Land einigen ausländischen Ländern nicht gefallen. Heute machen die Existenz und die Unabhängigkeit Aserbaidschans dem Iran Angst. Das Erstarken und die Unabhängigkeit Aserbaidschans haben große Auswirkungen auf die nationale Bewegung im Iran. Sie wissen das sehr gut. Die langfristigen Drohungen und der Unfug, den der Iran gegen unser Land treibt, haben bereits ihre Grenzen überschritten.” 

Bayramov wies darauf hin, dass die grobe Einmischung iranischer religiöser Persönlichkeiten und Personen in die inneren Angelegenheiten Aserbaidschans inakzeptabel sei und dass die aserbaidschanische Öffentlichkeit gegen solche Handlungen unmissverständlich protestiere. "Obwohl die Politik unseres Landes auf dem Prinzip der Freundschaft mit dem Iran beruht, zeigt Teheran seine mangelnde Bereitschaft, seine aserbaidschanfeindlichen Aktivitäten einzustellen. In der Sorge wegen der Entwicklung eines unabhängigen Aserbaidschans und der Stärkung seiner Positionen führt der Iran über Fernsehkanäle und Websites eine PR-Kampagne gegen unser Land. Die … Wachsamkeit der staatlichen Institutionen Aserbaidschans und unserer Gesellschaft führt jedoch dazu, dass alle gegen unser Land gerichteten Provokationen rechtzeitig unterbunden werden", fügte der Abgeordnete hinzu.

Der Abgeordnete wies darauf hin, dass die Festnahme zahlreicher Personen, die dem [angeblichen] iranischen Spionagenetz in Aserbaidschan dienen, in den letzten zwei Tagen darauf hindeutet, dass “das Mullah-Regime zu den Kräften gehört, die am meisten daran interessiert sind, Aserbaidschan zu spalten”, so wie es angeblich in der Vergangenheit der Fall gewesen sei und auch heute noch sei. "Das grausame Regime der iranischen Mullahs hat das Angebot der Gesellschaft des Roten Halbmonds, den Erdbebenopfern in der Stadt Khoy in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan zu helfen, nicht angenommen. Obwohl das iranische Regime die Bewohner von Khoy, die mit den schweren Folgen des Erdbebens zu kämpfen haben, ignoriert, versuchen unsere Landsleute, selbst Hilfe zu organisieren. Vor allem aus Täbris und Ardabil wird Hilfe organisiert. Wie wir aus den sozialen Medien erfahren können, wurden auf vielen Plätzen von Täbris Hilfszelte aufgestellt, und täglich fahren 20-30 Autos [mit humanitärer Hilfe] nach Khoy. Leider versucht das iranische Regime, diese Hilfe für die Menschen in Süd-Aserbaidschan (so werden in Aserbaidschan die nördlichen Gebiete der IRI bezeichnet, die von ethnischen Aserbaidschanern bevölkert sind) zu verhindern und legt ihnen Steine in den Weg. Es gibt sogar Menschen, die sich den iranischen Kräften widersetzen und geschlagen werden, wenn sie diese Hilfe leisten. Viele Videos und Informationen darüber sind in den sozialen Netzwerken verbreitet worden. Dies ist eindeutig ein Völkermord an unseren Landsleuten in Khoy", betonte der Abgeordnete. Er fügte hinzu, dass der Iran wissen sollte, dass er mit solchen Aktionen nichts erreichen werde. 

Polizei verhaftet 36 Personen, die mit iranischen Drogenkurieren in Aserbaidschan in Verbindung stehen sollen 

In Aserbaidschan wurden 36 Personen festgenommen, die mit iranischen Drogenkurieren in Verbindung stehen sollen. 114 Kilogramm illegale Drogen wurden aus dem Verkehr gezogen.

Nach Angaben des Pressedienstes des aserbaidschanischen Innenministeriums lockt eine organisierte Gruppe, die unter den Synonymen "Punhan", "Baba", "Peyman", "Araz" und anderen Namen eine große Anzahl von Drogen aus dem Iran ins Land schmuggelt, junge Menschen mit verlockenden Versprechungen in sozialen Netzwerken zum Drogengeschäft. Die angeblichen Mitglieder der kriminellen Bande wurden verhaftet.

"Insgesamt 36 Personen, die in illegale Aktivitäten verwickelt sind, wurden von der Allgemeinen Abteilung für Drogenbekämpfung des Innenministeriums während einer Reihe von Operationen in der Hauptstadt und in den Regionen in den letzten 20 Tagen festgenommen. 114 Kilogramm verschiedener Drogen, psychotroper Substanzen, elektronischer Waagen und 3000 Stück Ecstasy und Methadonpillen wurden sichergestellt", heißt es in der Mitteilung weiter.

Das Ministerium teilte mit, dass neben den genannten 36 Verdächtigen 30 weitere Personen, die in den Verkauf und Schmuggel von Drogen verwickelt seien, festgenommen wurden.

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