Bachtadse über das Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt

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Der georgische Premierminister Mamuka Bachtadse sagte, dass das Eisenbahnprojekt Baku-Tbilisi-Kars für Georgien von großer strategischer Bedeutung sei, berichtet Georgiatoday.

„Dieses Projekt ist von strategischer Bedeutung für unser Land und es gibt eine Vereinbarung zwischen drei Ländern, in der die Grundsätze für die Projektumsetzung genau definiert sind. Die meisten Arbeiten sind abgeschlossen und wir werden das Projekt unter den bereits getroffenen technischen Entscheidungen abschließen”, sagte er. Er fügte hinzu, dass die Verbindungsstation in Akhalkalaki in Georgien gebaut werden wird.

Bachtadse kommentierte auch das kürzlich in Ankara abgehaltene Treffen, bei dem die Leiter der russischen, türkischen und aserbaidschanischen Eisenbahnunternehmen eine Absichtserklärung unterzeichneten, derzufolge Russland die Nutzung der Baku-Tbilisi-Kars-Eisenbahn gewährt werden könnte. Baku, Ankara und Moskau würden die Möglichkeit prüfen ein Projekt zum Bau einer zweiten Eisenbahnstrecke mit einer Spurweite von 1.520 mm im 76 km langen Abschnitt Akhalkalaki (Georgien) - Kars (Türkei) sowie eines Terminal- und Logistikzentrums in Kars durchzuführen.

Bachtadse verwies darauf, dass die Einbindung Russlands an das Projekt eine Zustimmung Georgiens erfordere. Einen ähnlichen Standpunkt teilte die georgische Wirtschaftsministerin Natia Turnawa. „Es geht vielleicht darum, Fracht in unsere Region zu locken, aber keine einzelne Partei hat das Recht, etwas an diesem Projekt zu ändern, und dieses Projekt wird so durchgeführt, wie wir es festgelegt und vereinbart haben, im Einklang mit unseren souveränen Interessen”, sagte Turnawa.

Die Eisenbahnstrecke „Baku-Tiflis-Kars“ (BTK) wurde am 30. Oktober 2017 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku eingeweiht. BTK hat eine Gesamtlänge von über 838 Kilometern, dabei führen 76 Kilometer über die Türkei, 259 Kilometer über Georgien und 503 Kilometer über Aserbaidschan. Sie würde demnach eine Fahrt von London nach Peking ohne Unterbrechung ermöglichen. Frachten, die aus China exportiert werden, können so über Kasachstan, Turkmenistan und über das Kaspische Meer die aserbaidschanische Hafenstadt Alat erreichen und von dort über Georgien und die Türkei nach Europa gelangen. Die gesamte Fahrt soll nur 15 Tagen in Anspruch nehmen.

Über diese Route soll ein anfängliches Jahresvolumen von 6,5 Millionen und langfristig 17 Millionen Tonnen transportiert werden.

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