Baku befasst sich mit dem Thema Abfallwirtschaft
Am 2. Juli hat die Exekutive in Baku mit der Umsetzung eines neuen Projekts begonnen - des innovativen Konzepts zum Sammeln, Transportieren und Sortieren von festen Abfällen. In diesem Zusammenhang wurde eine Vereinbarung mit dem britischen Unternehmen Mott MacDonald geschlossen und die Arbeiten im Bezirk Narimanov aufgenommen, berichtete azerbaycan24.
Die Hauptphase des Konzepts beginnt am 10. Juli, wenn an allen Standorten moderne Container für den Hausmüll installiert werden sollen. Die Behälter sind zweifarbig - orange (Papier-, Karton-, Glas-, Metall- und Kunststoffabfälle) und grün (für andere Arten von Abfällen).
Einige Tage zuvor besuchte eine Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF) die offene Aktiengesellschaft Tamiz Shahar, die für die Abfallverarbeitung in Baku zuständig ist, um sich mit der Abfallwirtschaft in Aserbaidschan vertraut zu machen. Das Unternehmen kann bis zu 500.000 Tonnen festen Hausmüll und 10.000 Tonnen medizinischen Müll verwerten und 231 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Die Delegationsmitglieder besuchten auch den Balakhani Industriepark, der gegründet wurde, um die grüne Wirtschaft des Landes zu fördern.
Der Besuch wurde durchgeführt, um den Fortschritt des Environmental State Program (ESP) zu verfolgen. Das ESP ist ein Projekt, das 2008 von der aserbaidschanischen Regierung mit Hilfe der Weltbankgruppe ins Leben gerufen wurde, um kritische Umweltrisiken auf der Absheron-Halbinsel, die die Hauptstadt Baku umgibt, zu bekämpfen und gleichzeitig das für die schnelle Entwicklung benötigte Land freizusetzen um dem wirtschaftlichen und demographischen Wachstum im Stadtgebiet begegnen zu können. Von besonderer Bedeutung war die Abfallwirtschaft in der Stadt, die nach Ansicht der Weltbankexperten zu dieser Zeit sehr schlecht gehandhabt wurde.
Laut offizieller Statistik fallen in Baku jährlich 1,2 Millionen Tonnen Abfälle an. Von den 1,2 Millionen Tonnen anfallenden Abfällen werden nur 16% sortiert oder verbrannt, was zur Entstehung großer Deponien in der ganzen Stadt führt. Das aserbaidschanische Parlament versuchte, dieses Problem anzugehen, als es 2012 Bußgelder wegen illegaler Müllentsorgung einführte. Es bestehen jedoch Zweifel, ob tatsächlich jemand dieses Gesetz durchsetzt. Die Arbeiten zur Abfallentsorgung in Baku beschränkten sich größtenteils auf einige Freiwilligengruppen und private Unternehmen, die das Interesse hatten, die Stadt sauberer zu machen.