Besuch des armenischen Premierministers in Frankreic: Regionale Friedensbemühungen und verstärkte bilaterale Beziehungen im Fokus

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Bildrechte: primeminister.am
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Am 3. Oktober begann der armenische Premierminister Nikol Paschinjan einen Arbeitsbesuch in Frankreich, der bis zum 5. Oktober andauern wird. Am ersten Tag traf er sich mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Élysée-Palast, um verschiedene Themen der multisektoralen Agenda zwischen Armenien und Frankreich zu besprechen. Paschinjan würdigte die anhaltende Unterstützung Frankreichs und brachte das Engagement Armeniens für den weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen in allen Bereichen von gemeinsamem Interesse zum Ausdruck.
Präsident Macron bekräftigte Frankreichs unerschütterliche Unterstützung für Armenien und betonte sein Engagement für eine Vertiefung der Zusammenarbeit. Während der Gespräche wies Paschinjan darauf hin, dass 80 Prozent der Punkte im Entwurf des Friedensvertrags mit Aserbaidschan vereinbart worden seien und dass Armenien bereit sei, den Vertrag zu unterzeichnen und die Gespräche fortzusetzen. Er unterstrich die Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Region und zeigte sich optimistisch, dass das Abkommen zur Lösung der noch offenen Fragen beitragen könne.
Die beiden Staats- und Regierungschefs sprachen auch über das armenische Projekt „Crossroads of Peace“, das darauf abzielt, regionale Kommunikationskanäle auf der Grundlage der Prinzipien der Souveränität, der Gerichtsbarkeit, der Gegenseitigkeit und der Gleichheit freizugeben. Macron unterstützte die Friedensinitiativen Armeniens und begrüßte das Potenzial des Projekts, Stabilität zu fördern.
Darüber hinaus konzentrierten sich die Gespräche auf die sozialen Herausforderungen, mit denen Menschen konfrontiert sind, die aus Bergkarabach geflohen sind, sowie auf das Wohnungsbauprogramm Armeniens. Beide Staats- und Regierungschefs betonten, dass diese Probleme nur mit anhaltender internationaler Unterstützung bewältigt werden können. Auch die Zusammenarbeit zwischen Armenien und der EU stand auf der Tagesordnung. Dabei würdigte Paschinjan die Rolle Frankreichs bei der Aufnahme des Dialogs über die Visaliberalisierung der EU mit Armenien und die Unterstützung durch die Europäische Friedensfazilität.
Später am Tag traf Paschinjan im Hôtel Matignon in Paris mit dem neu ernannten französischen Premierminister Michel Barnier zusammen. Barnier bekräftigte sein Engagement für die Förderung des Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und brachte seine persönliche Verbindung zu Armenien zum Ausdruck, die auf seine Rolle bei der Eröffnung der französischen Botschaft in Eriwan im Jahr 1995 zurückgeht.
Paschinjan beglückwünschte Barnier zu seiner Ernennung und hob den intensiven Dialog zwischen ihren Nationen hervor. Sie waren sich einig über die Bedeutung der Zusammenarbeit in Sektoren wie Wirtschaft, Energie, digitale Technologien, Landwirtschaft und Tourismus. Paschinjan betonte auch die Notwendigkeit französischer Investitionen in Infrastruktur, Energie und Landwirtschaft in Armenien.
Der Besuch beinhaltete auch eine Besichtigung des neu erworbenen Gebäudes für die armenische Botschaft in Paris. Das historische Anwesen, das zuvor Valéry Giscard d'Estaing gehörte, wurde für 23 Millionen Euro erworben, um den wachsenden Bedarf der Botschaft und die zunehmende diplomatische Präsenz Armeniens in Frankreich zu unterstützen.

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