Zu den Vorbereitungen für die Eröffnung des russischen Generalkonsulats in Kapan, dem Verwaltungszentrum der armenischen Region Syunik, sagte der russische Botschafter in Armenien, Sergej Kopyrkin, im Radiosender Sputnik Armenia, dass die Ausweitung der russischen konsularischen Präsenz im Ausland und vor allem im postsowjetischen Raum eine Linie ist, die die Russische Föderation derzeit verfolgt. 

"Ich reise oft nach Syunik, ich liebe diese Region. Diesmal hatte die Reise einen besonderen Charakter angesichts der tragischen Situation, die sich im Zusammenhang mit dem Exodus der armenischen Bevölkerung aus Bergkarabach entwickelt hat. Wir nehmen ihren Schmerz als unseren eigenen wahr, weil unsere Beziehungen sehr tief und dauerhaft sind und das, was das armenische Volk durchmacht, in Russland immer als etwas Persönliches wahrgenommen wurde", betonte der Diplomat.

In Bezug auf die antirussische Rhetorik in Armenien äußerte der Botschafter seine Verwunderung darüber, dass diejenigen, die Russland der Verfolgung angeblich eigennütziger Ziele und antiarmenischer Verschwörungen beschuldigen, keinen logischen Widerspruch zwischen ihren Worten und den tatsächlichen Geschehnissen erkennen. "Man muss sich nur ansehen, wie sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Ländern entwickeln - der russisch-armenische Handelsumsatz belief sich im vergangenen Jahr auf 5 Milliarden Dollar, und in diesem Jahr wächst er noch schneller und hat in den ersten acht Monaten 4 Milliarden Dollar überschritten", fügte er hinzu.

"Die Akteure, die widersprüchliche Erklärungen zu den armenisch-russischen Beziehungen abgeben, sollten für Klarheit sorgen, damit man sie verstehen kann", so Kopyrkin. Er wies darauf hin, dass dieses Thema für die Länder und Völker wichtig sei. "Für Russland ist der Südkaukasus Teil unseres großen Hauses, weil in der Tat viel von ihm abhängt und er für uns eine lebenswichtige Region ist. Es ist klar, dass Russland seine eigenen Interessen hat und diese auch verwirklichen wird, aber ich bin absolut davon überzeugt, dass eines der wichtigsten, zentralen Interessen der Russischen Föderation darin besteht, dass in der Region Ruhe herrscht, dass es hier keine militärische Eskalation gibt und dass hier die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass man in der Region ein stabiles und wirtschaftlich fruchtbares Leben führen kann", so der Botschafter abschließend.