Diplomatischer Schlagabtausch zwischen israelischen und iranischen Botschafter in Aserbaidschan nach Äußerungen Khameneis

Am 19. Juli äußerte sich das religiöse Oberhaupt des Irans, Ali Khamenei, auf seiner Twitter-Seite besorgt über die Möglichkeit einer Schließung der armenisch-iranischen Grenze.

„Wir sind froh, dass Bergkarabach zu Aserbaidschan zurückgekehrt ist. Sollte jedoch eine Politik der Schließung der iranisch-armenischen Grenze verfolgt werden, wird sich der Iran dem widersetzen. Denn diese Grenze ist seit Tausenden von Jahren ein Kommunikationsweg“, erklärte Khamenei.

Am selben Tag schrieb das religiöse Oberhaupt des Irans auf seinem Twitter-Account in einem bedrohlichen Ton über die Öffnung des ‘Zangazur-Korridors’: „Die Islamische Republik wird keine Politik oder Pläne dulden, die zur Schließung der iranisch-armenischen Grenze führen.“

Nach Khameneis Äußerungen sprach George Dick, israelischer Botschafter in Aserbaidschan, über das Buch ‘Magische Geschichten von Täbris’, das über die Geschichte und Kunst von Täbris, der überwiegend aserbaidschanisch bevölkerten Stadt im Iran, berichtet. Der israelische Botschafter schrieb auf Twitter: „Ich lerne viel über die Geschichte und Kultur von Aserbaidschan in Täbris in diesem großartigen Buch, das mir kürzlich geschenkt wurde. Was lesen Sie zur Zeit?“

Der iranische Botschafter in Aserbaidschan, Abbas Mousavi, reagierte auf seinem Twitter-Account: „Für die Aufmerksamkeit dieses Jungen, der auf der Suche nach Abenteuern ist: Unser liebes Täbris ist bekannt als Land der Anfänge in der stolzen Geschichte des Irans. Es scheint, dass die eifrige Bevölkerung von Täbris den ersten bösen Zionisten begraben wird. Überschreitet niemals unsere rote Linie, niemals!“

Es sei darauf hingewiesen, dass ‘Magische Geschichten von Täbris’ von aserbaidschanischer Miniaturkunst handelt, die einen besonderen Platz in der Geschichte der Weltkunst einnimmt und einen spannenden und reichen Teil der Kunst der Völker des Nahen Ostens darstellt.

Zuvor hatte Caucasus Watch berichtet, dass der oberste Berater des iranischen Religionsführers Ali Khamenei für internationale Angelegenheiten, Ali Akbar Velayati, die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Israel kritisierte. „Der Grund für unsere Spaltung mit ihnen sind die Beziehungen Aserbaidschans zu Israel“, so Velayati. Obwohl die Provinz behauptet, sie wolle Beziehungen guten Willens mit Aserbaidschan unterhalten, hat sie dafür eine Bedingung gestellt. „Wir können nicht akzeptieren, dass muslimische Länder Beziehungen zu Israel aufnehmen. Ein Land, das mit Israel in Kontakt steht, wird von uns als fremd betrachtet“, sagte der Berater Khameneis.

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