Ehefrau des ehemaligen Bankers der International Bank von Aserbaidschan kämpft gegen Auslieferung nach Aserbaidschan

Samira Hajijewa, die Ehefrau von Jahangir Hajijew, dem ehemaligen Vorsitzenden der Internationalen Bank von Aserbaidschan (IBA), droht die Auslieferung nach Aserbaidschan, wo sie beschuldigt wird, der IBA während des Vorsitzes ihres Mannes Millionen von Pfund unterschlagen zu haben.

Das Gericht in London (wo Hajijewa im Moment wohnt) erwarb neue Dokumente, die enthüllten, wie Hajijewa einen außergewöhnlich verschwenderischen Lebensstil geführt hatte und über ein Jahrzehnt lang ein Vermögen im berühmten Kaufhaus Knightsbridge ausgegeben hat. Sie hat es geschafft, 16 Millionen Pfund im Harrods auszugeben, ohne Verdacht zu erregen. Außerdem ergaben die jüngsten Dokumente auch, dass Hajijewas Haus in Knightsbridge im Dezember 2009 von einem Unternehmen namens Vicksburg Global Inc für 11,5 Mio. GBP gekauft wurde. Dessen Direktor ist ein Mann aus Aserbaidschan namens Elmar Baghirzade, der auch Direktor eines in Großbritannien unter dem Namen Berkeley Business Ltd registrierten Unternehmens war, das wiederum mit dem Ehemann von Hajijewa verbunden ist. Ihr 10,5 Millionen Pfund teurer Golfclub in Ascot, Berkshire, ist eine weitere mysteriös erworbene Immobilie, die in den Gerichtsunterlagen erwähnt wird. Wenn Hajijewa die Quellen ihres ausgegebenen Vermögens vor Gericht nicht erklären kann, könnte sie ihr gesamtes Vermögen in Großbritannien verlieren und an Aserbaidschan ausgeliefert werden.

Ihr Anwalt Hugo Keith QC verurteilt die Anklage gegen seinen Mandanten. „Wir meinen, dass die Anklage böswillig und missbräuchlich ist, weil sie aus hinterhältigen und politischen Gründen gegen sie vorgebracht wurde. Die Kreditkarten wurden von der Bank ausgestellt. Nichts beweist in irgendeiner Form, dass sie, als sie diese Kreditkarten erhielten, nicht berechtigt waren, sie in jeder möglichen Weise zu verwenden. Geld ausgeben ist keine Straftat. Solche Geldsummen in Harrods auszugeben, mag geschmacklos sein, ist aber keine Straftat im Sinne des Gesetzes“, sagte er.

Hajijewa soll Mitglied einer „organisierten kriminellen Gruppe“ von 37 Personen gewesen sein, die zwischen 2009 und 2015 an der Veruntreuung von 97 Millionen US-Dollar (76 Millionen GBP) durch die Internationale Bank von Aserbaidschan (IBA) beteiligt war. Ihr Ehemann, Jahangir Hajijew, wurde zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt und vom Gericht für Betrug, Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder in Baku zur Rückzahlung von 39 Millionen US-Dollar verurteilt. Laut Helen Malcolm QC, einer Anwältin, welche die aserbaidschanische Regierung in diesem Fall vertritt, gab Hajijewa ihr Vermögen mit 28 von der IBA ausgestellten Kreditkarten aus. „Die Schwierigkeit besteht darin, dass sie Beträge teils in Aserbaidschan von Geldautomaten und teils in einer Reihe von Luxusboutiquen, Hotels, Restaurants und Geschäften abgehoben hat, die als berühmte Kaufhäuser bezeichnet werden und da sie in verschiedenen Teilen Europas Geld in US-Dollar, Pfund und Euro ausgab “, sagte sie.

Hajijewas Fall wurde im Vereinigten Königreich mit dem Erlass der unerklärlichen Vermögensverordnung (UWO, auch McMafia-Verordnung genannt) im Jahr 2018 zur Kenntnis genommen. Es handelt sich um eine Art Gerichtsverordnung, die von einem britischen Gericht erlassen wurde, um jemanden zur Offenlegung der Quellen von unerklärtem Reichtum zu zwingen. Hajijewa und ihr Ehemann waren die ersten Verdächtigen, die angeklagt wurden unerklärten Reichtum im Vereinigten Königreich zu besitzen, nachdem die Verordnung im Land erlassen wurde.

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