Ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater John Bolton über die Sicherheitsdynamik im Südkaukasus
Am 10. August sprach der ehemalige nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten Donald Trump, John Bolton, in einem Interview mit dem armenischen Fernsehsender ArmNews, über verschiedene Fragen zum Sicherheitsumfeld im Kaukasus.
Bolton erklärte, dass das Ausmaß des Bergkarabach-Konflikts tatsächlich in vielerlei Hinsicht zugenommen habe und dies ein Verlust für das armenische und aserbaidschanische Volk sei. Er erklärte, was er meinte, als er während seines Besuchs in Armenien bekannt gab, dass der armenische Premierminister Nikol Paschinjan in einer ausgezeichneten Position sei, um den Bergkarabach-Konflikt entscheidend voranzutreiben. Er nahm an, dass viel passieren könne, wenn man in einer demokratischen Gesellschaft lebt und ein neues Staatsoberhaupt sein Amt antritt. Laut Bolton bietet sich eine solche Situation an, um zu prüfen, ob internationale Konflikte, insbesondere solche, die sich in einer Sackgasse befinden, die Chance haben, beendet zu werden. Er fügte jedoch hinzu, dass es nach den ermutigenden Umständen während der ersten Treffen zwischen armenischen und aserbaidschanischen Offiziellen seit seinem Besuch nur begrenzte Anzeichen für eine Verbesserung gab.
Bolton sagte auch, dass er verstehe, dass die Lösung des Konflikts schwierig sei, aber er betrachte den Kaukasus als eine wichtige geopolitische Region, nicht nur für diejenigen, die dort leben, sondern auch für die USA und den Rest der Welt. Er erkennt auch an, dass sich Armenien aufgrund seiner Nachbarn in einem sehr gefährlichen Umfeld befindet.
Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater war auch gegenüber der Türkei sehr kritisch, insbesondere im Hinblick auf das Engagement des Landes innerhalb der NATO. „Der Kauf von S-400 aus Russland sollte nach unseren Gesetzen eigentlich zu der Durchsetzung von Sanktionen gegen die Türkei geführt haben. Es ist für einen NATO-Verbündeten einfach unvereinbar, russische Luftverteidigungssysteme zu kaufen “, sagte er. Er betonte auch, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Agenda hat, die auf die Islamisierung abzielt. Er bezog sich dabei auf den jüngsten Akt, die Hagia Sophia in eine funktionierende Moschee zu verwandeln.
Bolton ging auch auf die Organisationen ein, die vom amerikanisch-ungarischen Geschäftsmann George Soros finanziert werden, und sagte, dass sie in ihrem eigenen Namen handeln und nicht mit der US-Regierung verbunden seien. „Die von ihm finanzierten Organisationen sind ihrer Führung gegenüber rechenschaftspflichtig. Sie erhalten keine Befehle von der US-Regierung selbst, das ist sicher. Die Menschen dürfen nicht glauben, dass Soros die offizielle Politik der Vereinigten Staaten vertritt. Die Menschen mögen Soros Organisationen so behandeln, wie sie wollen, aber sie hat von der US-Regierung keine Erlaubnis und Legitimität [für ihr Handeln] erhalten“, sagte er.