EU-Kandidatur: Armeniens Neuorientierung in den Außenbeziehungen?
Am 29. Februar signalisierte der armenische Parlamentspräsident Alen Simonjan den möglichen Kurs des Landes auf einen Beitritt zur Europäischen Union und die Erlangung des Kandidatenstatus.
Auf die Frage von Journalisten, ob Armenien bereit sei, seine Beziehungen zur Europäischen Union zu vertiefen und möglicherweise den Kandidatenstatus anzustreben, erklärte Simonjan, er sei offen dafür, diese Möglichkeit zu prüfen. "Wir sind bereit und werden in die Richtung gehen, die uns das höchste Maß an Sicherheit bietet. Eine demokratische Nation zu sein, ist entscheidend für unsere Sicherheit", bekräftigte Simonyan.
Darüber hinaus stellte er klar, dass die Aussicht auf eine NATO-Mitgliedschaft Armeniens derzeit nicht in Betracht gezogen wird.
Wie bereits von Caucasus Watch berichtet, schlug der Sprecher der armenischen Nationalversammlung, Alen Simonjan, vor, dass der russische Grenzschutz den Flughafen Zvartnots verlassen solle, und stellte dessen Wirksamkeit beim Schutz der armenischen Grenzen in Frage. Er wies auf Fälle hin, in denen russische Friedenstruppen seiner Meinung nach versagt haben, armenische Interessen zu schützen, insbesondere während der Ereignisse in Bergkarabach. Simonjan äußerte sich unsicher über die Rechtsgrundlage für die Anwesenheit russischer Soldaten in Nerkin Hand, einem Schauplatz der jüngsten armenisch-aserbaidschanischen Zusammenstöße, und betonte die Notwendigkeit einer Klärung. Er räumte die Möglichkeit ein, dass russische Streitkräfte in angespannten Zeiten bestimmte Regionen überwachen, betonte jedoch, dass der rechtliche Rahmen für ihre Präsenz definiert werden müsse.