EU und Armenien vertiefen Partnerschaft mit Beginn des Visa-Dialogs

| Nachricht, Politik, Aserbaidschan

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Margaritis Schinas, bezeichnete die Aufnahme des Dialogs über die Visaliberalisierung mit Armenien als einen wichtigen Meilenstein in den Beziehungen zwischen Armenien und der EU. Schinas besuchte Armenien am 9. September 2024, um diesen Dialog offiziell einzuleiten. In einem Interview mit Armenpress betonte er, dass dieser Prozess Teil einer breiteren Palette von EU-Initiativen zur Unterstützung Armeniens sei. Er betonte auch, dass die Partnerschaft zwischen der EU und Armenien derzeit am stärksten sei und lobte die Beziehungen für ihre „Qualität und Tiefe“.

Margaritis Schinas, Vizepräsident der Europäischen Kommission, äußerte sich zufrieden über die Gelegenheit, die politische Führung des Landes, darunter den Präsidenten, den Premierminister und den Außenminister, zu treffen und die Ergebnisse seiner Treffen in Armenien zusammenzufassen. Er hob vor allem die Einleitung des Prozesses der Visaliberalisierung mit dem stellvertretenden Premierminister Grigorjan als einen wichtigen Schritt in den Beziehungen zwischen der EU und Armenien hervor. Schinas betonte, dass diese Initiative Teil eines umfassenderen EU-Programms zur Unterstützung Armeniens ist. Zu diesen Bemühungen gehört ein Investitionsplan in Höhe von 270 Millionen Euro in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten, der darauf abzielt, das Wirtschaftswachstum und die Widerstandsfähigkeit zu steigern. Er wies auch auf die laufende Unterstützung der EU für Frieden und Sicherheit in Armenien hin, einschließlich einer EU-Mission, die bei der Grenzverwaltung hilft, und der Unterstützung der armenischen Streitkräfte durch die Europäische Friedensfazilität. Schinas betonte, dass die Initiative zur Visaliberalisierung eine wichtige Errungenschaft sei und den Beginn eines Prozesses markiere, der es Armeniern hoffentlich bald ermöglichen werde, für kurze Aufenthalte ohne Visum frei nach Europa zu reisen.

Mit Blick auf die Produktivität der Treffen stellte Schinas fest, dass der Zeitpunkt seines Besuchs besonders gut gewählt war, da er im Anschluss an den Rat der EU-Außenminister im Juli stattfand, der diese Initiativen in Gang gesetzt hatte. Er betonte, wie wichtig es sei, die politische Dynamik zu nutzen, und wies erneut darauf hin, dass der Prozess der Visaliberalisierung und die neue Unterstützung für die armenischen Streitkräfte entscheidende Meilensteine seien. Er lobte Armenien auch dafür, dass es sich zu einer stabilisierenden Kraft in einer geopolitisch unbeständigen Region entwickelt habe, und die EU sei entschlossen, Armenien bei seiner weiteren Entwicklung beizustehen.

Auf die Frage nach der Visaliberalisierung erklärte Schinas, dass dies nur der Anfang eines Weges sei, von dem er hoffe, dass er zur Visafreiheit für Armenier in der EU führen werde. Er erinnerte daran, dass die EU-Mitgliedstaaten den Prozess im Juli genehmigt haben, was einen bedeutenden Erfolg darstellt. Der nächste Schritt besteht darin, zentrale Fragen wie die Sicherheit der Reisedokumente, die Bekämpfung der Korruption und die Gewährleistung der Rechtsstaatlichkeit zu klären. Sobald diese technischen Fragen geklärt sind, wird sich die EU zur endgültigen Genehmigung an ihre Mitgliedstaaten wenden. Schinas betonte jedoch, dass dieser erste Schritt für das Erreichen des endgültigen Ziels entscheidend sei.

In Bezug auf andere EU-Initiativen zur Unterstützung der Sicherheit und Widerstandsfähigkeit Armeniens betonte Schinas, dass die Partnerschaft zwischen der EU und Armenien am stärksten sei. Er erläuterte, dass diese Partnerschaft auf drei Säulen ruht: Investitionen, Frieden und Sicherheit sowie zwischenmenschliche Beziehungen. Er betonte, dass diese drei Elemente zusammen vorankommen müssen, da Wirtschaftswachstum nicht ohne Frieden möglich ist und ein sinnvoller persönlicher Austausch eine stabile Wirtschaft und Sicherheit voraussetzt. Schinas fügte hinzu, dass die verschiedenen Initiativen der EU darauf abzielen, alle drei Säulen gleichzeitig zu stärken, was die verantwortungsvolle Haltung Armeniens und sein Engagement für Reformen und Stabilität widerspiegelt.

Zum Thema künftiger hochrangiger Besuche merkte Schinas an, dass ein anderer Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, Armenien erst vor wenigen Monaten besucht habe. Er betonte, dass der Besuch von zwei Vizepräsidenten in Armenien innerhalb eines so kurzen Zeitraums die Bedeutung der Beziehungen zwischen der EU und Armenien unterstreiche. Er geht davon aus, dass weitere hochrangige Besuche folgen werden, sobald der neue politische Zyklus in Brüssel im Laufe des Jahres beginnt, und dass die künftigen Staats- und Regierungschefs die positive Agenda zwischen den beiden Partnern weiter vorantreiben werden.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.