EU und armenische Offizielle erörtern Blockade des Latschin-Korridors

Toivo Klaar, der Sonderbeauftragte der Europäischen Union für den Südkaukasus und die Krise in Georgien, äußerte sich bei seinem Besuch in Eriwan am Montag besorgt über die anhaltende Blockade der Landverbindung von Bergkarabach mit Armenien. 

"Die Lage um den Latschin-Korridor ist ernst und es müssen dringend Lösungen gefunden werden. Ich freue mich auf die Gespräche, die wir führen werden, um neue Wege zu finden. Das Ziel der EU bleibt eine umfassende armenisch-aserbaidschanische Lösung", twitterte er vor den Treffen mit armenischen Offiziellen.

Am 23. Januar traf der EU-Diplomat mit dem armenischen Verteidigungsminister Suren Papikyan und dem Sekretär des armenischen Sicherheitsrates Armen Grigorjan zusammen. Die Offiziellen besprachen die Bergkarabach-Blockade und andere "jüngste Entwicklungen in der Region". 

In einem separaten Treffen mit dem armenischen Premierminister Nikol Paschinjan äußerte Toivo Klaar seine Besorgnis über die Blockade des Latschin-Korridors und betonte die Notwendigkeit eines ununterbrochenen Betriebs des Korridors. Er wies darauf hin, dass die EU an der Sicherung von Stabilität und Frieden in der Region interessiert ist und weiterhin zur Lösung dieses Problems beitragen wird. "Es wurden Gedanken über den Einsatz der neuen zivilen EU-Mission sowie über die gemeinsamen Programme Armeniens und der EU im Bereich der institutionellen Reformen ausgetauscht", heißt es im Pressedienst des armenischen Premierministers.  

Unterdessen traf der armenische Außenminister Ararat Mirsojan zu Beginn eines Arbeitsbuches in Brüssel mit David McAllister, dem Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Europäischen Parlaments, zusammen. Wie das armenische Außenministerium mitteilte, wurden dabei Fragen der regionalen Sicherheit und Stabilität erörtert. Mirsojan warf Aserbaidschan erneut vor, durch die Blockade des Latschin-Korridors die Bevölkerung Bergkarabachs einer "ethnischen Säuberung" unterwerfen zu wollen. Er betonte die Notwendigkeit, den Druck der internationalen Gemeinschaft auf Aserbaidschan zu erhöhen, um eine humanitäre Katastrophe in Bergkarabach zu verhindern. 

Der armenische Außenminister führte während eines Arbeitsbesuchs in Brüssel ein separates Gespräch mit dem NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die beiden Seiten erörterten die aktuellen Entwicklungen im Normalisierungsprozess der Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei sowie regionale und internationale Sicherheitsfragen von gemeinsamem Interesse. Mirsojan informierte den NATO-Chef "über die humanitäre Krise in Bergkarabach, die aus der illegalen Blockade des Latschin-Korridors durch Aserbaidschan resultiert, sowie über die Folgen der anhaltenden Politik der ethnischen Säuberung von Bergkarabach durch die aserbaidschanische Regierung", heißt es in der Erklärung des armenischen Außenministeriums. 

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