Fitch bestätigt Armeniens 'BB-'-Rating angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen und geopolitischer Risiken

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Am 24. Januar bestätigte Fitch Ratings Armeniens langfristiges Emittentenausfallrating in Fremdwährung mit 'BB-' und einem stabilen Ausblick.

Fitch stellte fest, dass Armeniens 'BB-'-Rating durch das Pro-Kopf-Einkommen, Governance-Indikatoren, die mit denen seiner Vergleichsländer übereinstimmen, stabile Wachstumsaussichten und einen robusten makroökonomischen Rahmen unterstützt wird. Das Rating wird jedoch durch die geringe Größe der Wirtschaft, große Haushaltsdefizite, schwache externe Finanzen, eine hohe Dollarisierung des Finanzsektors und geopolitische Risiken eingeschränkt.

Das Defizit der öffentlichen Haushalte wird voraussichtlich bis 2025 auf 5,5 % des BIP steigen, getrieben durch Integrationskosten für 65.000 Flüchtlinge aus Berg-Karabach, erhöhte Militärausgaben und die Einführung einer universellen Krankenversicherung bis 2026. Die Bruttoverschuldung der öffentlichen Hand soll von 49,7 % des BIP im Jahr 2024 auf 55 % im Jahr 2026 ansteigen. Trotz der Währungsrisiken werden Marktrisiken durch feste Zinssätze und Konzessionskredite abgemildert.

Fitch hob außerdem hervor, dass ein moderates Wachstum die Wirtschaft beeinträchtigen wird. Das Wachstum wird 2024 auf 6 % geschätzt, soll jedoch auf 4,8 % im Jahr 2025 und 4,5 % im Jahr 2026 zurückgehen, teilweise aufgrund von Verzögerungen bei der Eröffnung der Amulsar-Goldmine. Armeniens externe Bilanz bleibt schwach, mit großen Leistungsbilanzdefiziten, die im Zeitraum 2025-2026 durchschnittlich 4,3 % des BIP betragen, geringen internationalen Reserven und einer Nettoverschuldung im Ausland, die doppelt so hoch ist wie der Median der 'BB'-Kategorie.

Zu den geopolitischen Risiken zählen angespannte Beziehungen zu Russland, eine potenzielle EU-Mitgliedschaft und Diskussionen über einen Austritt aus der OVKS. Ein vollständiger Bruch in den Beziehungen zu Russland ist jedoch unwahrscheinlich, da Armenien von russischer Energie und dem Handel abhängt. Fitch erwähnte laufende Verhandlungen mit Aserbaidschan über einen Friedensvertrag als potenziellen Faktor, der Handelsrouten öffnen und das langfristige Wachstum unterstützen könnte.

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