Manwel Grigorjan, der ehemalige Abgeordnete und Ex-Vorsitzende der Freiwilligenunion „Yerkrapah“, wurde erneut verhaftet. Das entsprechende Urteil wurde am 22. Januar vom Richter des Berufungsgerichts von Armenien, Arsen Nikoghosyan, getroffen und befriedigte damit die Beschwerde der Generalstaatsanwaltschaft der Republik.

Am 21. Dezember beschloss das Gericht in Jerewan, Manwel Grigorjan gegen eine Kaution in Höhe von 25 Millionen Drams (ca. 51.500 US-Dollar) freizulassen.  Die Generalstaatsanwaltschaft von Armenien legte gegen diese Entscheidung Berufung beim Berufungsgericht ein. Grigorjan wird des illegalen Besitzes von Waffen und Munition sowie der Veruntreuung in großem Umfang beschuldigt. (Caucasus Watch berichtete)

Die Freilassung Grigorjans gegen die Kautionssumme Ende Dezember löste Proteste in Armenien und insbesondere in der Stadt Etschmiadsin aus. Zuletzt haben die Demonstranten am 11. Januar die Straße Etschmiadsin-Jerewan blockiert. Die Freilassung des Generals wurde von den Teilnehmern der Protestaktion als Rückschlag gegen die “Samtene Revolution” empfunden, und die Kritik richtete sich unter anderem gegen Premierminister Paschinjan. Während der Protestaktion wurde das Auto des Anwalts von Grigorjan, Arsen Mkrtschjan, bespuckt und mit Farbe beworfen.  

Die Verteidiger von Grigorjan weisen darauf hin, dass ihr Mandant an fortschreitenden Lungenkrebs und Diabetes leidet, und beklagen zudem einen “präzedenzlosen Druck” auf das Gericht von Seiten der Ermittlungsbehörden und der Staatsanwaltschaft.