Georgien soll „sicheres Herkunftsland“ werden
Die deutsche Bundesregierung will den Vorschlag der Georgiens aufgreifen, den Südkaukasusstaat in die Liste der „sicheren Herkunftsländer“ aufzunehmen, wie Georgien Aktuell schreibt. Dies hat der parlamentarische Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Stephan Mayer (CSU), in einem Interview erklärt. Damit greift Mayer einen Vorschlag auf, den die georgische Regierung wiederholt unterbreitet hatte, um den steigenden Zahlen an unberechtigten und abgewiesenen Antragstellern auf Asyl Einhalt zu gebieten. Mayer sprach in diesem Zusammenhang von einer „sehr guten Kooperation“ zwischen den zuständigen georgischen und deutschen Behörden, so Georgien Aktuell.
Von georgischer Seite wurde der Vorstoß begrüßt. Durch die Deklarierung zum „sicheren Herkunftsland“ könnten Asylbewerber aus Georgien in einem beschleunigten Verfahren hinsichtlich ihres Schutzbedarfs überprüft und rascher abgeschoben werden. Das Innenministerium will mit der Maßnahme der zuletzt sprunghaft angestiegenen (aber im Februar wieder rückläufigen) Anzahl georgischer Asylbewerber gegenwirken. Druck kommt dabei von den Landesregierungen: Speziell Nordrhein-Westfalen hatte in Reaktion auf Probleme mit georgischen Asylbewerbern auf eine Überprüfung der Visabefreiung Georgiens gedrängt. Im Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD darauf verständigt, Staaten zu „sicheren Herkunftsländern“ zu erklären, wenn die Schutzquote unter 5% liegt. Georgische Asylanträge wurden 2017 zu 98% abgelehnt.