GPS-Störungen bedrohen die Flugsicherheit: Aserbaidschan beschuldigt russische Friedenstruppen

Am 28. Juli beschuldigte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium das vorübergehend in Bergkarabach stationierte russische Friedenstruppenkontingent, Funkstörungen der GPS-Satellitennavigationssysteme von Passagierflugzeugen auf aserbaidschanischem Territorium nicht zu beseitigen.

In den Informationen wird darauf hingewiesen, dass illegale armenische bewaffnete Gruppen die GPS-Satellitennavigationssysteme von inländischen und internationalen Passagierflugzeugen, die Aserbaidschan überfliegen, verstärkt stören. Diese Aktivitäten haben vor allem in Gebieten zugenommen, in denen derzeit russische Friedenstruppen stationiert sind.

"Am 24. Juli wurde ein Passagierflugzeug des Typs ATR-45 der Azerbaijan Airlines auf der Strecke Baku-Fuzuli gestört, am 25. Juli ein Passagierflugzeug des Typs C-680 der Czech Airlines auf der Strecke Budapest-Baku und am 27. Juli ein Passagierflugzeug des Typs ATR-45 der Azerbaijan Airlines auf dem Weg nach Gabala, was zu einer Unterbrechung der GPS-Satellitennavigationssysteme führte", heißt es weiter.

Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass das Kommando des russischen Friedenskontingents über diese und ähnliche Vorfälle, die sich früher ereignet haben, informiert wurde. "Bislang hat das russische Friedenskontingent keine Maßnahmen gegen diese Provokationen ergriffen, die eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der  durch unseren Luftraum gehende Flüge darstellen", so das Ministerium.

Das De-facto-Verteidigungsministerium von Bergkarabach wies eine Erklärung des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums zurück, wonach die Verteidigungsarmee von Bergkarabach spezielle Ausrüstung zur Unterdrückung der GPS-Systeme ziviler Flugzeuge eingesetzt habe. "Die Erklärung des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums, die nichts mit der Realität zu tun hat, zielt im Wesentlichen darauf ab, die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft von der humanitären Katastrophe in Bergkarabach abzulenken, die durch die illegale Blockade des Latschin-Korridors verursacht wird", so das De-facto-Verteidigungsministerium von Bergkarabach.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.