Hochrangiger Beamter über Kooperation zwischen Aserbaidschan und China
Der Abteilungsleiter für Außenbeziehungen der aserbaidschanischen Präsidialverwaltung, Hikmat Hadschijew, gab der Zeitung China Daily ein Interview über die Perspektiven der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und China, berichtete trend.az.
„Die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Länder, vom politischen Dialog auf hoher Ebene über die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit bis hin zu den Bereichen Energie, Bildung, Kultur und humanitäre Hilfe, entwickeln sich weiter“, sagte Hadschijew. Er hob besonders die Teilnahme der aserbaidschanischen Delegation an der ersten China International Import Expo in Shanghai hervor. „Diese Art von Expo ist äußerst wichtig und bietet Aserbaidschan die Chance, in den chinesischen Markt einzusteigen und Kontakt zu chinesischen Unternehmen aufzunehmen.“ Derzeit arbeiten die Unternehmen Aserbaidschans und Chinas an gemeinsamen Projekten in der petrochemischen Industrie, mit Plänen die Zusammenarbeit auf die Bereiche Energie und Kommunikation auszuweiten.
Von großer Bedeutung ist dabei das Projekt zur Wiederherstellung der historischen Seidenstraße. Die von Präsident Xi Jinping 2013 ins Leben gerufene ‘One Belt, One Road’-Initiative sei in Aserbaidschan gut angekommen, da die Wiederherstellung der alten Seidenstraße der gesamten Welt und der Entwicklung und dem Wohlstand aller Länder zugute käme. Der Plan sehe vor, alle Länder der ursprünglichen Seidenstraße in die aktuelle Initiative miteinzubeziehen. Aserbaidschan baue bereits entsprechende Landstraßen-, Eisenbahn-, Seehafen- und Flughafennetzen, so Hadschijew.
„In den vergangenen Jahren wurden 15.000 Kilometer Landstraße gebaut, und das Land hat auch einen der größten Seehäfen im Kaspischen Meer errichtet“, sagte Hadschijew. Ein anderes Beispiel sei die Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahn, die im Oktober 2017 in Betrieb genommen wurde. Das Projekt verbindet Aserbaidschan mit der Türkei, und ermöglicht somit eine Eisenbahnverbindung zwischen China über Zentralasien und den Kaukasus mit Europa. „Es ist ein wichtiger Transportkorridor im Rahmen der ‚One Belt, One Road‘-Initiative. Aserbaidschan arbeitet auch an der Ost-West-Strecke und der Nord-Süd-Strecke und verbindet die Eisenbahnsysteme des Iran und Russlands.“
Laut Hadschijew gibt es auch Bereiche der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, die noch viel Potential zum Ausbau haben. „Daten von 2018 belegen, dass letztes Jahr 15.000 chinesische Touristen Aserbaidschan besucht haben, was natürlich nicht genug ist, und wir wollen in den kommenden Jahren mehr Besucher aus China bei uns sehen.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt wäre die Förderung des Studentenaustauschs zwischen den beiden Ländern, da „dieser eine kulturelle Brücke zwischen unseren Ländern darstellen könnte“, schloss Hadschijew.