Hungerstreik von aserbaidschanischen Staatsbürgern in Dagestan

Bildquelle: kavkaz-uzel.eu
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Am 8. Juni berichtete die aserbaidschanische Nachrichtenagentur Turan, dass aserbaidschanische Bürger an der aserbaidschanisch-russischen Grenze in Dagestan sich seit fünf Tagen im Hungerstreik befanden, weil sie nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren konnten.

Asim Tagijew, ein 44 Jahre alter Einwohner der aserbaidschanischen Region Tovuz, sagte, dass die Menschen unter freiem Himmel und in Verzweiflung lebten. Dies führte sie dazu, den Hungerstreik zu beginnen. Laut Tagijew beträgt die Zahl der hungernden Menschen 150. „Wir haben eine Forderung: Lassen Sie sie die Grenze öffnen, damit wir nach Hause zurückkehren. Gestern hungerten wir im Regen, und heute unter der sengenden Sonne“, sagte Tagijew. Er gab an, dass sich derzeit 700-800 Bürger in der Nähe des Dorfes Kullar an der russisch-aserbaidschanischen Grenze versammelt haben. Viele von ihnen warten seit mehr als zwei Monaten auf den Übergang nach Aserbaidschan.

„Es waren noch mehr Leute hier, aber viele hatten es satt zu warten, und sie kehrten nach Russland zurück", sagte Tagijew. Ihm zufolge sind die Bedingungen an der Grenze unerträglich. „Wir können uns nicht waschen, viele schlafen auf dem Zement. Wir schlafen nur nachts im Zelt, wegen der Hitze ist es unmöglich, tagsüber dort zu bleiben“, fügte er hinzu.

Tagijew sagte auch, dass aserbaidschanische Offizielle, die kürzlich das Lager besuchten, mit keinem der Bewohner gesprochen hätten. „Sie sahen uns aus der Ferne an und sprachen nicht einmal mit uns", sagte er.

Vertreter des operativen Hauptquartiers des Ministerkabinetts Aserbaidschans sagen, dass die Rückkehr der Bürger aus dem Ausland schrittweise erfolgt, wenn die Infrastruktur bereit ist und die obligatorischen Quarantänevorschriften eingehalten werden. Die aserbaidschanische Regierung hat am folgenden Tag 130 ihrer Bürger zurückgeführt, zusätzlich zu den 120 Bürgern, die zuvor zurückgebracht wurden.

Am 18. Mai schaltete der russische Präsident Wladimir Putin sich persönlich in die Epidemiebekämpfung in der russischen Nordkaukasusrepublik Dagestan ein, nachdem lokale Beamte die Coronavirus-Situation als „Katastrophe“ bezeichneten. Die alarmierende Situation in Dagestan gab auch in Baku Anlass zur Sorge. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew und der russische Präsident Wladimir Putin erklärten sich bereit, den zuständigen Ministerien und Abteilungen der beiden Länder Anweisungen zu erteilen, um dieses Problem in Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden rasch zu lösen. Es wurde angestrebt, das Problem innerhalb von 15 Tagen zu lösen.

Die Gesamtzahl der gemeldeten Covid-19-Fälle in Russland liegt bei 476 658, wobei Dagestan 5970 Fälle und 308 Todesfälle verzeichnete. In Aserbaidschan wurden 8191 Fälle und 98 Todesfälle durch das Virus gemeldet.

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