Jordanischer König besucht zum ersten Mal Armenien

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Am 11. Februar reiste der jordanische König Abdullah II. Ibn Al Hussein Al Hashimi zum ersten Mal nach Armenien, wo er mit dem armenischen Premierminister Nikol Paschinjan und dem Präsidenten Armen Sarkissian zusammentraf. 

Während des Treffens mit Paschinjan diskutierten die Parteien eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der armenisch-jordanischen wirtschaftlichen und humanitären Beziehungen. „Die Beziehungen zu Jordanien sind für uns sehr wichtig, da wir den Nahen Osten und Ihr Land als einen strategischen Bereich der Partnerschaft betrachten. Ich bin sehr froh, dass sich die Beziehungen zwischen unseren Ländern intensivieren“, sagte Paschinjan. Er sagte, es gebe mehrere spezielle Bereiche von beiderseitigem Interesse. Laut Paschinjan kann Armenien eine gute Plattform für jordanische Geschäftsleute sein, um in den Markt der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) einzutreten.

Abdullah II. zufolge ist die jordanische Regierung auch an der Entwicklung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit Armenien in Bereichen wie Tourismus, Landwirtschaft, Informationstechnologie und anderen interessiert. Die Parteien betonten auch, dass es wichtig sei, das Visumregime zu vereinfachen.

Der armenische Präsident Sarkissian bezeichnete den Besuch von König Abdulah II als „historisch“ und zeigte sich zuversichtlich, dass das Potenzial, das die beiden Länder in Zukunft erreichen könnten, viel größer sein würde als heute. Große Möglichkeiten bestünden für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Hightech, Bildung, Wissenschaft und Gesundheitswesen. Während des Treffens wurde die Notwendigkeit der Erweiterung des bereits bestehenden Studentenaustauschprogramms sowie die Herstellung einer direkten Flugverbindung zwischen den Hauptstädten der beiden Länder, Eriwan und Amman, hervorgehoben.

Der jordanische König forderte nach Gesprächen mit Sarkissian und Paschinjan auch die Unterstützung Armeniens für seine Position zum Status Jerusalems an. „Der Erhalt der Identität und des rechtlichen Status der Stadt sowie des historischen Status quo in Bezug auf heilige Stätten, sowohl islamische als auch christliche, wird von zentraler Bedeutung sein“, sagte er. „Wir erwarten von christlichen Führern und Freunden wie Ihnen und auf der ganzen Welt, dass sie mit uns zusammenarbeiten, um Jerusalem als einheitliche Stadt des Friedens zu schützen“, betonte er. Jordanien ist Berichten zufolge besorgt über einen von den Vereinigten Staaten vorgelegten israelisch-palästinensischen Friedensplan. Amman war besonders empfindlich gegenüber Statusänderungen in Jerusalem, nachdem US-Präsident Donald Trump beschlossen hatte, es als Israels Hauptstadt anzuerkennen.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Armenien und dem Haschemitischen Königreich Jordanien wurden 1996 aufgenommen. Die beiden Länder haben bisher elf bilaterale Abkommen (ab 2012) geschlossen, in denen eine Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen festgelegt wurde.

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