Kanada weiht Botschaft in Armenien ein und bekräftigt seine Unterstützung für die territoriale Integrität Armeniens
Kanada hat seine Botschaft in Armenien offiziell eingeweiht. Bei der Eröffnungszeremonie wurde die kanadische Nationalflagge in Eriwan gehisst, und die kanadische Außenministerin Melanie Joly und der armenische Außenminister Ararat Mirsojan nahmen an der Veranstaltung teil.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Eriwan bekräftigte die kanadische Außenministerin Melanie Joly die Unterstützung Kanadas für die territoriale Integrität Armeniens und betonte, wie wichtig es sei, den Grundsatz der Nichtanwendung von Gewalt zu wahren. Sie forderte die aserbaidschanischen Behörden außerdem auf, das Recht der armenischen Bevölkerung von Bergkarabach auf Rückkehr in ihre Heimat zu respektieren.
Melanie Joly wies auf die aserbaidschanische Militäraggression vom 19. September hin, auf die eine illegale Blockade von Bergkarabach folgte. Sie erwähnte auch, dass Kanada die Hilfe für armenische Flüchtlinge aus Bergkarabach erhöhen wird. Bezüglich der Möglichkeit, Sanktionen gegen Aserbaidschan zu verhängen, erklärte Joly, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen. Sie betonte, dass man erwarte, dass die territoriale Integrität Armeniens respektiert werde, und dass man die Situation in dieser Hinsicht genau verfolge.
Der armenische Außenminister Ararat Mirsojan erwähnte seinerseits, dass diese Botschaft auf der Grundlage der Ergebnisse des Berichts über die Förderung der armenischen Demokratie eröffnet werde. Ihm zufolge beruhen die Beziehungen zwischen Armenien und Kanada auf gemeinsamen Werten wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten. Dies schafft ein breites Feld für die Stärkung der demokratischen Institutionen in Armenien, und beide Parteien sehen Möglichkeiten für die Intensivierung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen.
Ararat Mirsojan begrüßte auch die Beteiligung Kanadas an der EU-Beobachtungsmission in Armenien und betonte, dass die Region wirksame Schritte zur Herstellung des Friedens benötigt. Er betonte, dass sowohl Armenien als auch Aserbaidschan die territoriale Integrität des jeweils anderen Landes anerkennen, keine maximalistischen Ziele verfolgen und die Demarkation ihrer Grenzen anhand der vom Generalstab der ehemaligen UdSSR zur Verfügung gestellten Karten vornehmen müssen.
"Wir [Armenien] sind auch daran interessiert, die Blockade der [regionalen] Verbindungen auf der Grundlage der Prinzipien der Gleichheit und der Gegenseitigkeit der Souveränität aufzuheben und so eine Kreuzung des Friedens zu schaffen", fügte er hinzu.
Nikol Paschinjan empfing den kanadischen Außenminister
Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan traf auch mit der kanadischen Außenministerin Melanie Joly zusammen.
In seiner Begrüßungsrede wies Premierminister Paschinjan darauf hin, dass es sich um ein bedeutendes Ereignis für die bilateralen Beziehungen handele, das den laufenden Dialog insbesondere unter den derzeitigen Umständen erleichtern werde. Er wies auf die Reihe von Verhandlungen und Besuchen hin, die zu dieser Entwicklung geführt haben und die auf den Besuch von Premierminister Trudeau in Armenien im Jahr 2018 zurückgehen.
Die kanadische Außenministerin brachte Kanadas Engagement zum Ausdruck, Armenien in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und auf eine friedlichere und stabilere Region hinzuarbeiten. Kanadas Beteiligung an der EU-Mission in Armenien ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, und sie kündigte neue Mittel für die humanitäre Hilfe der EU an, um die Probleme im Zusammenhang mit der Zwangsvertreibung ethnischer Armenier aus Bergkarabach anzugehen. Darüber hinaus bekundete sie ihre Absicht, den Süden Armeniens zu besuchen, um mit den örtlichen Behörden und den aus Bergkarabach vertriebenen Menschen zusammenzutreffen.
Während ihres Treffens erörterten die Staats- und Regierungschefs beider Länder Themen im Zusammenhang mit der Normalisierung der Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan, wobei sie sich auf die Freigabe der regionalen Verkehrswege konzentrierten. Sie betonten, wie wichtig es ist, Prinzipien wie territoriale Integrität, Souveränität, Gerichtsbarkeit und Gegenseitigkeit zu wahren und gleichzeitig auf Frieden und Stabilität in der Region hinzuarbeiten.