Kathedrale in Schuscha: Schlagabtausch zwischen Armenien und Aserbaidschan

Bildrechte: Ond?ej ?v??ek
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Am 4. Mai veröffentlichte das armenische Außenministerium eine Erklärung, in der sie Aserbaidschan vorwarf, die Kirche in der Stadt Schuscha in Bergkarabach beschädigt zu haben.

„Die von Aserbaidschan in der Kathedrale des Heiligen Erlösers von Ghazanchetsots (armenischer Name der Kathedrale) durchgeführten Aktionen sind bedauerlich, da es bereits viele Präzedenzfälle für die Zerstörung armenischer Kultstätten, Denkmäler sowie für die Rechtfertigung solcher Aktionen gibt“, heißt es in der Erklärung. Es sei bemerkenswert, dass Aserbaidschan in der Kathedrale ohne Rücksprache mit der armenisch-apostolischen Kirche Aktionen durchführe, was eindeutig das Recht der armenischen Gläubigen auf Religionsfreiheit verletzt. Es sei ebenso besorgniserregend, dass Aserbaidschan begonnen habe, das architektonische Erscheinungsbild der Kirche zu ändern, bevor die Arbeit der Expertenbewertungsmission der UNESCO begonnen hat. Es sei auch offensichtlich, dass Aserbaidschan den Zugang von UNESCO-Experten zu den gefährdeten armenischen Kulturerbestätten absichtlich blockiere, um einerseits die von ihm begangenen Kriegsverbrechen zu decken und andererseits die historisch-architektonische Integrität des Denkmals zu ändern, so das Statement weiter.

In dieser Situation seien alle Bedenken der armenischen Seite, dass diese Aktionen Aserbaidschans Manifestationen von Vandalismus sind, um die Kathedrale ihrer armenischen Identität zu berauben, mehr als begründet. 

Das aserbaidschanische Außenministerium reagierte auf diese Erklärung mit einem eigenen Statement. Demnach würden gegenwärtig in den „befreiten Gebieten umfangreiche Wiederaufbauarbeiten durchgeführt, einschließlich der Wiederherstellung des aserbaidschanischen historischen, kulturellen und religiösen Erbes, das während der jahrzehntelangen armenischen Besatzung zerstört wurde“. Moscheen, historische Denkmäler, Mausoleen, Hausmuseen sowie die Gazanchi-Kirche (aserbaidschanischer Name der Kathedrale) würden im Rahmen umfangreicher Wiederaufbauarbeiten in der Stadt restauriert. Diese Rekonstruktion werde im Einklang mit dem ursprünglichen Baustil durchgeführt, um das historische Bild von der Stadt wiederherzustellen, so die Erklärung weiter. „Gleichzeitig möchten wir betonen, dass die Entdeckung der Überreste der Rakete „Iskander-M“ 200 Meter von der Gazanchi-Kirche in Schuscha entfernt wurden und die Tatsache, dass diese Tragödie glücklicherweise nicht stattgefunden hat, zeigt, dass Armenien bereit war die ganze Stadt einschließlich der Kirche zu zerstören, die sie so „schätzt“. Ferner zählte das Ministerium zahlreiche Kulturstätte Aserbaidschans auf, die während der armenischen Besatzung zerstört worden seien.

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