Manig spricht über die deutsch-aserbaidschanischen Beziehungen

Am 30. September berichtete der deutsche Botschafter in Aserbaidschan, Wolfgang Manig, über die Zukunftsperspektiven der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland, berichtete azernews.

Zuallererst will Berlin eine baldige Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und Aserbaidschan. „Diese Vereinbarung wird verschiedene Bereiche abdecken, darunter auch den Handel. Wir wollen die Zahl der deutschen Geschäftsleute erhöhen, die Aserbaidschan besuchen. Die Vereinbarung wird auch eine Rechtsgrundlage für Auslandsinvestitionen in Aserbaidschan schaffen“, sagte Manig.

Der Botschafter stellte fest, dass Deutschland demnächst den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen übernehmen wird, und fügte hinzu, dass „wir unsere Zusammenarbeit mit Aserbaidschan innerhalb dieser Agentur ausbauen möchten“. Im Herbst wird das Land den Vorsitz im Europarat führen. „Der Europarat ist auch eine wichtige Organisation für Aserbaidschan. Wir wollen, dass Aserbaidschan sich den EU-Strukturen noch stärker annähert und bei der Entwicklung der bilateralen Beziehungen eng mit ihnen zusammenarbeitet“, sagte er.

Manig sprach auch über den Bergkarabach-Konflikt und lobte das jüngste Treffen der aserbaidschanischen und armenischen Außenminister in den USA, um eine friedliche Lösung des Konflikts auszuhandeln. „Berg-Karabach ist ein komplizierter Konflikt, aber die Ko-Vorsitzenden der OSZE-Minsk-Gruppe können für einen ruhigen Dialog zwischen beiden Seiten sorgen. Ihnen gilt unser Dank. Es ist wichtig, bei der Beilegung der Konflikte geduldig zu sein. Für die Lösung der Konflikte wird Zeit benötigt. Gleichzeitig sollte auch ein klarer Punkt aufgezeigt werden. Es ist möglich, dass der Konflikt bei diesem Treffen nicht gelöst wurde, aber wenn zwei Minister miteinander sprechen, ist dies ein gutes Zeichen“, sagte er.

Er fügte hinzu, dass Deutschland mit Nichtregierungsorganisationen, UN-Organisationen und dem Komitee vom Roten Kreuz bei der Beilegung von Konflikten zusammenarbeite. „Die Hauptsache ist, eine praktische Lösung für den Konflikt zu finden. Zuallererst ist es wichtig, den Dialog zwischen den beiden Völkern sicherzustellen“, schloss er.

Deutschland und Aserbaidschan unterhalten seit 1992 gute bilaterale Beziehungen. Für Deutschland ist Aserbaidschan der wichtigste Wirtschaftspartner im Kaukasus. In Baku unterhält Deutschland die einzige Außenhandelskammer in der Region. Aserbaidschan gehört zu den zehn wichtigsten Rohöllieferanten in Deutschland. Für den Export stehen Maschinen, Kraftfahrzeuge und Teile, Eisen- und Stahlprodukte sowie Fertigungsanlagen im Fokus. Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit sind nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz sowie Demokratie, Stadtentwicklung und Förderung der Rechtsstaatlichkeit.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.