Nach langer Pause: Russische Waffen treffen in Armenien ein

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Am 16. Januar berichtete Gagik Melkonyan, Mitglied des Verteidigungsausschusses der armenischen Nationalversammlung, dass eine Lieferung russischer Waffen in Armenien angekommen sei. Obwohl keine genauen Angaben zu den Waffen gemacht wurden, erklärte Melkonyan, dass die Lieferung vor kurzem erfolgte und Teil eines zwischen Moskau und Eriwan unterzeichneten Abkommens ist.

Am selben Tag bestätigte auch Andranik Kocharyan, der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des armenischen Parlaments, die Wiederaufnahme der Waffenlieferungen aus Russland an Armenien. Er räumte zwar ein, dass es Lieferungen gegeben habe, stellte jedoch fest, dass diese nicht den auf der Grundlage unterzeichneter Verträge und logistischer Erwägungen erwarteten Umfang erreicht hätten. Kocharyan äußerte sich zuversichtlich, dass das Problem zu gegebener Zeit gelöst werden würde.

Im Dezember letzten Jahres wies der russische Botschafter in Armenien darauf hin, dass derzeit Gespräche über neue Abkommen zur militärisch-technischen Zusammenarbeit mit Eriwan geführt würden. In der Vergangenheit war Russland ein wichtiger Lieferant von Waffen und Munition für Armenien. Die angespannten Beziehungen zwischen Eriwan und Moskau, insbesondere im Zuge des anhaltenden Konflikts in der Ukraine, veranlassten Armenien jedoch, nach alternativen Quellen für Waffenlieferungen zu suchen.

Russischer Offizieller betont Bedeutung der Aufrechterhaltung enger Beziehungen für die Stabilität Armeniens

In einem Interview mit Sputnik Radio am 16. Januar äußerte sich Konstantin Kossatschow, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Föderationsrates, zu den aktuellen Beziehungen Russlands zu Armenien. Er räumte einen negativen Trend ein, führte diesen aber auf vorübergehende Umstände zurück.

Kossatschow wies auf die zu beobachtende negative Dynamik hin und betonte die wahrgenommene Distanz zwischen der derzeitigen armenischen Führung und Russland. Er glaubt jedoch, dass diese Distanzierung für Armenien nur eine vorübergehende Phase ist, da die Aufrechterhaltung normaler und gutnachbarschaftlicher Beziehungen zu Russland für das Wohlergehen des Landes von entscheidender Bedeutung ist.

Kossatschow wies die Vorstellung zurück, Armenien könne sich auf die Unterstützung neuer westlicher Verbündeter verlassen, und bezeichnete solche Hoffnungen als Illusion. Er betonte, wie wichtig die Aufrechterhaltung enger Beziehungen zu Russland für die Stabilität Armeniens ist, und deutete an, dass die strategische Partnerschaft zwischen den beiden Nationen trotz der aktuellen Herausforderungen wahrscheinlich Bestand haben wird. Der stellvertretende Vorsitzende äußerte sich zuversichtlich, dass sich die vorübergehende negative Dynamik in den Beziehungen schließlich ändern wird, und betonte die Bedeutung der historischen und geopolitischen Verbindungen zwischen Russland und Armenien.

Sicherheitsprobleme im armenisch-russischen diplomatischen Austausch erörtert

Die armenische Botschaft in Russland gab Informationen über das Treffen zwischen dem armenischen Botschafter in Russland, Vagharshak Harutyunyan, und dem stellvertretenden russischen Außenminister, Mikhail Galuzin, bekannt. In der Erklärung heißt es, das Treffen sei auf Initiative der armenischen Seite organisiert worden und habe Fragen der regionalen Sicherheit zum Thema gehabt.  

Darin wird hervorgehoben, dass Botschafter Harutyunyan seinen Gesprächspartner über die jüngsten Entwicklungen im Normalisierungsprozess zwischen Armenien und Aserbaidschan unterrichtete. Außerdem äußerte er seine Besorgnis über die jüngsten Erklärungen aus Baku.

Der Botschafter unterstrich die Grundprinzipien der armenischen Haltung, einschließlich der gegenseitigen Achtung der territorialen Integrität, des Grenzziehungsprozesses auf der Grundlage der neuesten Karten der ehemaligen UdSSR und der Freigabe der regionalen Verkehrsverbindungen unter der Souveränität und Gerichtsbarkeit, wobei die Grundsätze der Gegenseitigkeit und Gleichheit gelten.

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