Russische Streitkräfte mischen sich in die Proteste in Inguschetien ein

Nach der Ankündigung von neuen Protesten der inguschischen Opposition ab dem 5. April habe der Kreml zusätzliches militärisches Personal in die Region entsandt um die Stabilität vor Ort zu bewahren. Die Einheiten der Nationalgarde aus verschiedensten Orten der Russischen Föderation werden mobilisiert, um die Opposition gegen Jewkurow unter Kontrolle zu halten, schreibt der Politikexperte für den GUS-Raum Paul Goble. Diese Maßnahme deutet unter anderem darauf hin, dass sich der Kreml nicht auf das Militär aus der Region verlassen könne und auf Personal aus anderen Teilen des Landes setze, berichtete das Webportal Region.Expert.

Laut dem Herausgeber der Nachrichtenagentur Caucasian Knot, Grigory Shvedov, ist die Lage in Inguschetien „in eine Phase geraten, die wahrscheinlich von Gewalt dominiert“ werden wird und sich nicht nur auf gezielte Verhaftungen und Verhandlungen beschränken lassen werde. Die Oppositionsführer bitten ihre Anhänger darum in den Interaktionen mit der Regierung Ruhe zu bewahren, aber die zahlreichen Festnahmen von Aktivisten der Opposition scheinen die Lage weiter zu verschärfen.

Die Opposition, vertreten vom „Inguschischen Komitee der Nationalen Einheit“, hat am 3. April einen detaillierten Bericht über die Hintergründe der anhaltenden Proteste in der Teilrepublik veröffentlicht. Im Dokument wird angedeutet, dass die Opposition sich an die Regeln gehalten und auf Deeskalation gesetzt habe, während Jewkurow das Gegenteil getan habe und einen Konfrontationskurs gegenüber der Protestbewegung verfolge. Ein einziger Fehltritt in einem solchen Szenario könnte zu Gewaltausbrüchen in der gesamten Nordkaukasus-Region führen, warnen die Verfasser. Der einzige Ausweg derzeit wäre ein Rücktritt von Junus-bek Jewkurow, heißt es im Bericht. Der Chef der nordkaukasischen Teilrepublik hat sich bis dato zu den jüngsten Ereignissen und Rücktrittsforderungen nicht geäußert.

 

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