Russland verschärft Wirtschaftssanktionen gegen Armenien

"Wir haben bereits berichtet, dass Russland zu Wirtschaftssanktionen gegriffen und die Ausfuhr armenischer Milchprodukte nach Russland verboten hat, um Armenien zu Zugeständnissen und zur Annahme der geforderten Bedingungen zu zwingen. Jetzt sind Restriktionen für die Ausfuhr anderer landwirtschaftlicher Produkte und die Einfuhr von Flüssiggas aus Russland nach Armenien an der Reihe", berichtete der führende armenische regierungsnahe Telegrammkanal Baghramyan26.  

"Armenische Landwirte und LKW-Fahrer sagen, dass sie tagelang keine landwirtschaftlichen Produkte nach Russland transportieren können. In Georgien wird armenischen Fahrern und Landwirten mitgeteilt, dass die russische Seite beschlossen hat, armenischen Lastwagen die Einfahrt ins Land zu verbieten. Infolgedessen erleiden die armenischen Gewächshäuser große Verluste.

Darüber hinaus dürfen Lastwagen, die Flüssiggas nach Armenien bringen, nicht nach Russland einfahren, um es dort aufzutanken, was dazu führte, dass der Preis für Flüssiggas in Armenien im letzten Monat um fast 80 Prozent gestiegen ist.

Zuverlässigen Quellen zufolge führt die russische Seite diese Beschränkungen auf technische Probleme zurück. Es ist jedoch klar, dass es sich um eine Wirtschaftssanktion gegen Armenien handelt, hinter der eine politische Agenda steht.

Unter Russlands Wirtschaftskrieg gegen Armenien leiden in erster Linie die einfachen Bürger und Geschäftsleute, und die Öffentlichkeit sollte sich dieser feindseligen Schritte bewusst sein", so die Quelle.

Die armenisch-russischen Beziehungen befinden sich in einer Krise, weil Aserbaidschan im Latschin-Korridor, der Armenien und Bergkarabach miteinander verbindet, einen Kontrollpunkt eingerichtet hat. Armenien ist der Ansicht, dass der Latschin-Korridor ausschließlich von Russland kontrolliert werden sollte und dass die Anwesenheit aserbaidschanischer Grenzsoldaten vor Ort inakzeptabel ist.

Aserbaidschan seinerseits besteht darauf, dass Armenien den Latschin-Korridor missbraucht, um Waffen, Landminen und Munition nach Karabach zu schmuggeln.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.