Sersch Sargsjan: "Armenien hat keinen besseren Verbündeten als Russland"

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Am 7. März erklärte Sersch Sargsjan, der dritte Präsident Armeniens, dass nur der Wechsel des Chefunterhändlers die Situation in [dem abtrünnigen] Bergkarabach und in Armenien verändern könne.

Ihm zufolge nehmen heute weder die Vermittler noch Aserbaidschan den armenischen Premierminister Nikol Paschinjan ernst: "Ich habe es gesagt und ich wiederhole es noch einmal. Es ist notwendig, den Gesprächspartner zu wechseln." Sersch Sargsjan erklärte, dass er keine Ambitionen habe, an die Macht zurückzukehren und nie wieder der Verhandlungsführer Armeniens sein werde. Er sei sich aber sicher, dass der Verhandlungsprozess nach dem Wechsel des Regierungschefs in eine andere Richtung gehen sollte: "Ja, egal wer ihn ersetzt, die Situation wird sehr kompliziert sein, aber meiner Meinung nach ist es möglich."

Sersch Sargsjan sagte auch: "Eigentlich haben wir nicht mit Aserbaidschanern verhandelt, sondern mit Vermittlern. Denn wir haben mit den Aserbaidschanern nichts zu vereinbaren, denn sie wollen alles haben und noch mehr."

In Bezug auf die armenisch-russischen Beziehungen betonte der ehemalige Präsident, er sei nicht pro-russisch. Er sagte jedoch, er glaube, dass Armenien keinen besseren Verbündeten oder eine bessere Alternative als Russland habe: "Wird die NATO kommen und hier eine Basis aufbauen? Wird irgendein europäisches Land ein Kontingent in Bergkarabach haben? Sie wissen sehr gut, dass ich nie gegen die Europäer im Allgemeinen gewesen bin. Mein derzeitiger Appell richtet sich nicht an die NATO oder die Europäische Union, sondern an die Abenteurer, die aus mir unbekannten Gründen versuchen, hier ein Chaos anzurichten." Auf die Frage nach der Möglichkeit eines international garantierten Dialogs zwischen Khankendi/Stepanakert und Baku sowie der Schaffung internationaler Garantien für Bergkarabach antwortete Sargsjan, er sei sicher, dass es Länder gebe, die Baku kontrollieren könnten: "Es gibt mehrere internationale Kräfte, sogar einzelne Länder, die Aserbaidschan kontrollieren können, wenn sie es wollen."

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