Sportkommentator aus Aserbaidschan wegen rassistischen Scherzskandals für einen Monat suspendiert

Der aserbaidschanische Sportkommentator Ismail Abdullajew wurde wegen eines rassistischen Scherzes über einen schwarzen Fußballspieler für einen Monat vom Kommentieren von Spielen gesperrt, berichtete Jam News.

Während des Spiels zwischen Manchester United und Chelsea am 12. August kommentierte der Kollege von Ismail Abudallajew die Bemühungen in dem Spiel von N'Golo Kanté mit dem aserbaidschanischen Ausdruck „sich selbst ins Feuer werfen“, was „sich anstrengen“ bedeutet. Abdullajew antwortete darauf, dass er es nicht bemerken würde, wenn dieser sich ins Feuer werfen würde, weil sich die Hautfarbe des Spielers nicht ändern würde. „Ich kann einen Monat lang nicht kommentieren. Ich weiß nicht, ob ich zurückkomme oder nicht“, schrieb Ismail Abdullajew auf seiner Instagram-Seite über das Ereignis.

Fanreaktionen

Die Meinungen der Fans, die das Spiel sahen, waren gespalten. Einige Kommentare von Facebook-Nutzern:

„Sie haben das Richtige getan und ihn entfernt. Ich habe diesen alltäglichen Rassismus satt.“

„Er hätte sich entschuldigen sollen. Aber in unserem Land weiß niemand, wie man sich entschuldigt, und man hält es nicht für notwendig, sich für seine Fehler zu entschuldigen.“

„Ismail Abdullajew ist einer unserer besten Kommentatoren. Er hat nur eine scharfe Zunge, was manchmal dazu führt, dass er unangebrachte Witze macht.“

Frühere Fälle

Der skandalöseste Fall von rassistischen Inhalten in lokalen aserbaidschanischen Medien ereignete sich 2016, als ein Fernsehsender den schwarzen weiblichen Sprecher eines Wetterprogramms entließ. Der offizielle Grund war, dass ihr Aserbaidschanisch nicht gut genug war. In einem lokalen Zeitungsartikel wurde der Sender dafür kritisiert, „die Wettervorhersage einer schwarzen Person anzuvertrauen“ und bezeichnete die Wahl als „geschmacklos und gleichgültig gegenüber der Schönheit der aserbaidschanischen Frau“.


 

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