Studie der Weltbank zur öffentlichen Wahrnehmung der Covid-19-Situation in Armenien
Am 24. August veröffentlichte die Weltbank ihren Bericht über eine in Armenien durchgeführte Studie zur Wahrnehmung der durch die Pandemie verursachten Situation, berichtete arka.am. Die Studie wurde vom 21. bis 29. Juli 2020 durchgeführt. 774 Befragte über 18 Jahre nahmen daran teil. Unter den befragten Bürgern leben 37% in Eriwan, 36% in ländlichen Gebieten und 27% in anderen Städten.
Die Studie zeigte, dass das Coronavirus derzeit von 36% als vorrangiges Problem des Landes gesehen wird, gefolgt von Arbeitslosigkeit (33%), Armut und Ungleichheit (18%), Fragen des Wirtschaftswachstums (17%), Fragen des Bildungssystems (17%) und Probleme im Gesundheitssystem (15%). Mehr als die Hälfte der Befragten (54%) gab an, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation aufgrund der Epidemie verschlechtert hat. 47% der Befragten gaben an, dass der Grund für die Verbreitung des Virus im Land der Ungehorsam gegenüber den Regeln (Abstand halten, Masken und Handschuhe tragen) durch die armenischen Bürger war, gefolgt von einem geringen Maß an Hygiene (12%) und politischem/ wirtschaftlichem Wettbewerb der Weltmächte (9%).
Es wurde auch angegeben, dass ein Drittel der Befragten (35%) ihren Arbeitsplatz aufgrund der Epidemie verlor oder ihre Arbeitszeit/ihr Einkommen reduziert wurde. Um das verringerte Einkommen auszugleichen, haben 36% der Befragten ihre Ausgaben für Lebensmittel und 43% für andere Grundbedürfnisse gekürzt, heißt es in dem Bericht. Es wurde berichtet, dass 30% glauben, dass ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten 12 Monaten dieselbe bleiben wird, 25% hoffen, dass sie sich verbessern wird, und 33% erwarten, dass sich die wirtschaftliche Situation verschlechtern wird.
In anderen Bereichen ergab die Studie, dass 54% der befragten Bürger dem Gesundheitssystem vertrauen, während weniger Menschen dem staatlichen Gesundheitssystem vertrauen - 42% vertrauen diesem voll und ganz und 27% teilweise. Die Polizei hat auch ein hohes Maß an öffentlichem Vertrauen (43% vertrauen voll und ganz und 29% teilweise). Die am wenigstens vertrauten Institutionen waren die sozialen Medien (26%), das Bankensystem (19%) und die armenischen Medien (17%).
Viele glaubten, dass die staatlichen Programme zur Unterstützung der Bürger im Kampf gegen das Coronavirus ausreichend (19%) oder eher ausreichend (34%) sind. 65% der Befragten gaben an, dass sich ihre Lebenssituation aufgrund der Regierungsprogramme nicht verbessert habe. 27% der Befragten gaben an, dass die verspätete Zahlung und Rückzahlung von Darlehen die am meisten bevorzugte Art der Unterstützung ist, und 24% gaben der Unterstützung bei Versorgungsleistungen Vorrang. 14% bevorzugten die Deckung der Grundgehälter während der arbeitsfreien Zeit.
Die aktuelle Zahl der Infizierten im Land liegt bei 43.067, wobei 861 Todesfälle gemeldet wurden.