Teheran gegen die Präsenz ausländischer Kräfte im Kaukasus

Wie das aserbaidschanische Außenministerium am 15. Oktober mitteilte, fand ein Telefongespräch zwischen Minister Jeyhun Bayramov und seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir Abdollahian statt. Dabei wurden Fragen der bilateralen Agenda und der Stand der Dinge in der gesamten Südkaukasus-Region erörtert. 

"Nach dem Treffen der Staatsoberhäupter beider Länder in Astana tauschten sich die Minister über eine Reihe von Themen aus, darunter auch über aktuelle Fragen der bilateralen Agenda. Die Parteien erörterten auch die aktuelle Lage in der Region", teilte das aserbaidschanische Außenministerium in einer Pressemitteilung mit. Insbesondere sprachen Jeyhun Bayramov und Hossein Amir Abdollahian über die aserbaidschanisch-iranische Zusammenarbeit in internationalen Organisationen sowie über andere Themen von gemeinsamem Interesse.

Der iranische Außenminister bezeichnete die Präsenz ausländischer Kräfte im Kaukasus als ein gemeinsames Anliegen der Länder der Region und betonte, dass der Iran die Stationierung ausländischer Kräfte in der Region ablehnt. In Aserbaidschan wurde dies als iranische Botschaft an Armenien, das eine EU-Beobachtungsmission an die Grenze zu Aserbaidschan eingeladen hat, interpretiert. Gleichzeitig könnte das ebenso eine Warnung Irans vor der engen Zussamenarbeit zwischen Aserbaidschan und Israel sein. 

In Bezug auf die jüngsten Entwicklungen in der Kaukasusregion betonte Abdollahian, dass der Iran die Souveränität und territoriale Integrität der Länder, einschließlich Aserbaidschans und Armeniens, unterstütze und dass diese Haltung die ständige Politik der Islamischen Republik Iran darstelle. 

Es sei daran erinnert, dass der iranische Präsident Ebrahim Raisi gegenüber Ilham Alijew erklärte, dass die Islamische Republik bereit sei, ihre Kapazitäten zur Lösung der Differenzen zwischen Aserbaidschan und Armenien einzusetzen. Bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten am Rande des Gipfeltreffens der Konferenz über Interaktion und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA), das in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfand, betonte Raisi, dass Teheran gegen jede ausländische Militärpräsenz in der Kaukasusregion ist, egal unter welchem Vorwand.

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.