Verbaler Schlagabtausch zwischen den Außenministerien Russlands und Aserbaidschans

| Nachricht, Politik, Aserbaidschan

Die Ausweisung russischer Bürger anderer Nationalitäten aus Aserbaidschan sei eine schwere Verletzung ihrer Rechte, erklärte die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharovea, bei dem wöchentlichen Pressebriefing am 11. Januar.

Die Pressesprecherin teilte mit, dass während der Neujahresferien einigen russischen Staatsbürger armenischer Herkunft die Einreise nach Aserbaidschan nicht erlaubt worden sei. „Diese Fakten stellen aus unserer Sicht eine grobe Verletzung der Rechte der russischen Bürger dar und widerspreche dem Geist der freundlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern“, so Zakharova. Sie fügte hinzu, dass das russische Außenministerium die aserbaidschanische Seite mit der Aufforderung der Einstellung von Festnahmen und Ausweisungen wiederholt auf die Unannehmlichkeit der Situation aufmerksam gemacht habe. Laut der Pressesprecherin hätte die aserbaidschanische Seite Russland zugesichert, die Situation zu bessern.

Die Pressesrecherin des Außenministeriums Aserbaidschans, Leyla Abdullayeva, bezeichnete in ihrem Statement die Aussage ihrer russischen Kollegin als „provokativ“. Laut Abdullayeva hätten im Jahr 2018 880 000 russische Bürger Aserbaidschan ohne Hindernisse besucht, unter anderem auch Russen armenischer Abstammung. Außerdem wies Abdullayeva darauf hin, dass Aserbaidschan ein multiethnisches Land sei, wo derzeit über 30 000 Aserbaidschaner armenischer Herkunft lebten.

Es sei nicht das erste Mal, dass Zakharova Aussagen mache, die dem Geist der bilateralen strategischen Beziehungen widersprechen, sagte die aserbaidschanische Pressesprecherin. „Offensichtlich gibt die erfolgreiche Entwicklung der aserbaidschanisch-russischen Beziehungen in jüngster Zeit, vor allem während der Vertiefung ernsthafter Probleme in den armenisch-russischen Beziehungen, den proarmenischen Personen im russischen Außenministerium einen Anlass zur Sorge“.

Des Weiteren widerlegte Abdullayeva die Äußerung Zakharovas, dass Aserbaidschan versprochen habe, die Situation zu verbessern. „Die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Russland basieren auf Gleichheit und der Ausdruck „die Situation verbessern“ widerspricht dem Wesen gleichberechtigter bilateraler Beziehungen“, so die aserbaidschanische Pressesprecherin.

Den früheren Pressemeldungen zufolge durfte die russische Staatsbürgerin armenischer Herkunft, Christina Gevorkian, am 29. Dezember nicht nach Aserbaidschan einreisen. Die verweigerte Einreise wurde von den Behörden mit Sicherheitsbedenken begründet. Armenien und Aserbaidschan befinden sich im langjährigen militärischen Konflikt um das Gebiet Bergkarabach.

 

 

Siehe auch

"Caucasus Watch" sucht lokale Experten aus Georgien, Armenien, Aserbaidschan und der Nordkaukasus-Region. Wir bieten eine flexible Form der Zusammenarbeit, eine angemessene Vergütung und Zugang zu einer europaweiten Leserschaft. Senden Sie Ihren Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben und eine Arbeitsprobe an redaktion@caucasuswatch.de. Für Fragen: i.dostalik@caucasuswatch.de.

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.