Verliert Armenien den Posten des OVKS-Generalsekretärs?
Die strafrechtliche Verfolgung des amtierenden Generalsekretärs der (pro)russischen Militärallianz OVKS, Jurij Chatschaturow, sorgte für viel Unmut in Moskau. Denn Russland betrachtet die Verfolgung Chatschaturows in Armenien als rücksichtsloses Verhalten seitens Jerewans, das dem Image der gesamten Organisation schade.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte deswegen offene Kritik an der neuen armenischen Regierung geübt (Caucasus Watch berichtete). Außerdem erschienen in mehreren einflussreichen russischen Medien Beiträge, in denen das postrevolutionäre Armenien heftig kritisiert wurde.
Nun könnte möglicherweise die erste spürbare Antwort folgen. Präsident Wladimir Putin hat beim Treffen mit seinem kasachischen Amtskollegen Nasarbajew die Situation im Bezug auf den Generalsekretär der OVKS besprochen. „Die Frage des OVKS-Generalsekretärs ist für uns zum Problem geworden“, sagte Nasarbajew. Wie die russische Nachrichtenagentur „Regnum“ unter Berufung auf eigene Quellen berichtet, bestehe innerhalb der OVKS die Meinung, dass der Posten des Generalsekretärs in alphabetischer Reihenfolge an Belarus übertragen werden solle. Zwar stehe der Posten bis 2020 Armenien zu, aber ein neuer armenischer Kandidat werde nicht von den Präsidenten der OVKS-Länder akzeptiert, da „die armenischen inneren Streitigkeiten bereits einen Imageverlust für die gesamte Organisation“ verursacht hätten.