Wöchentlicher Bericht zur militärischen Lage in den Ländern des Südkaukasus (1.-7. Juli)
Armenien
Armenischer Soldat erleidet kritische Schusswunde
Am 3. Juli um 00:45 Uhr gab das armenische Verteidigungsministerium bekannt, dass der Berufssoldat Sargis Arturi Khachatryan von der Militäreinheit N des Verteidigungsministeriums eine lebensbedrohliche Schussverletzung erlitten hat. Eine Untersuchung zur Klärung der näheren Umstände des Vorfalls ist im Gange. Das Verteidigungsministerium hat der Familie, den Verwandten und Freunden des Soldaten sein Beileid und seine Unterstützung ausgesprochen.
Armenien und die USA führen gemeinsame Militärübung "Eagle Partner 2024" durch
Am 6. Juli wurde bekannt gegeben, dass die gemeinsame armenisch-amerikanische Übung "Eagle Partner 2024" vom 15. bis 24. Juli in Armenien stattfinden wird, um internationale Friedensmissionen vorzubereiten. An der Übung werden Angehörige der Friedenstruppe der Streitkräfte der Republik Armenien, der US-Armeegruppe für Europa und Afrika und der Nationalgarde von Kansas teilnehmen.
Die Übung konzentriert sich auf Stabilisierungsaufgaben zwischen Konfliktparteien bei friedenserhaltenden Einsätzen und zielt darauf ab, die Interoperabilität zwischen den teilnehmenden Einheiten zu verbessern, bewährte Praktiken bei der Führung und taktischen Kommunikation auszutauschen und die Einsatzbereitschaft der armenischen Einheit zu erhöhen. Solche gemeinsamen militärischen Übungen sind für Einheiten, die sich auf internationale friedenserhaltende Einsätze vorbereiten, Routine und fördern die Zusammenarbeit mit Partnerländern.
Aserbaidschan
Aserbaidschanisches Verteidigungsministerium entdeckt Munitionslager in der Region Bergkarabach
Am 2. Juli gab das aserbaidschanische Verteidigungsministerium bekannt, dass bei technischen Erkundungen in Bergkarabach eine erhebliche Menge an Munitionskisten und Artilleriegranaten entdeckt wurde, die zuvor armenischen Streitkräften gehört hatten. Die Pioniereinheiten der aserbaidschanischen Armee führten Operationen in der Region Chodschali durch, bei denen die Munition und die Granaten beschlagnahmt wurden. Die Bemühungen um die Aufspürung und Neutralisierung von Minen und nicht explodierten Kampfmitteln sowie die Bereitstellung der erforderlichen technischen Unterstützung in den befreiten Gebieten dauern derzeit noch an.
Generaloberst Hasanov nimmt an den Feierlichkeiten zum weißrussischen Unabhängigkeitstag in Minsk teil
Am 2. Juli besuchte der Verteidigungsminister der Republik Aserbaidschan, Generaloberst Zakir Hasanov, die Republik Belarus. Auf seinem Programm standen die Teilnahme an der Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von den Nazis und des Unabhängigkeitstages von Belarus sowie die Teilnahme am Rat der Verteidigungsminister der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
Aserbaidschan und NATO verstärken ihre Beziehungen in hochrangigen Militärgesprächen
Am 2. Juli traf Generaloberst Karim Valiyev, der Erste Stellvertretende Verteidigungsminister und Chef des Generalstabs der aserbaidschanischen Armee, mit Generalmajor Stefan Fix, dem Stellvertretenden Chef der Stabsunterstützung des NATO Allied Joint Force Command in Brunssum, zusammen, der Aserbaidschan besuchte. Bei der Begrüßung von General Fix brachte Valiyev seine Zufriedenheit über dessen Anwesenheit in Aserbaidschan zum Ausdruck und hob den derzeitigen guten Stand der Beziehungen zur NATO hervor.
Beide Seiten bekräftigten ihre Zuversicht, dass die Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und der NATO auch in Zukunft von beiderseitigem Nutzen sein wird und dass es weiterhin produktive Treffen geben wird. Generaloberst Valiyev würdigte die bedeutende Rolle der NATO bei der Ausbildung der aserbaidschanischen Streitkräfte im Rahmen des NATO-Konzepts für operative Fähigkeiten und betonte, dass Aserbaidschan für diese Unterstützung dankbar sei.
In seiner Antwort brachte Generalmajor Fix seine Zufriedenheit über den Besuch in Aserbaidschan zum Ausdruck und betonte, wie wichtig es sei, die Beziehungen zwischen der NATO und Aserbaidschan weiter auszubauen. Er würdigte die professionellen Beiträge der aserbaidschanischen Armeeangehörigen bei friedenserhaltenden Missionen und in anderen Bereichen der NATO-Partnerschaft.
Während des Treffens fand ein umfassender Meinungsaustausch über verschiedene andere Themen von beiderseitigem Interesse statt.
Lokale Übungen
Am 4. Juli fand eine taktische Sonderübung statt, an der Angehörige verschiedener Truppengattungen der aserbaidschanischen Armee teilnahmen, um die Fähigkeiten zur Kampfunterstützung zu bewerten, die Interoperabilität zu verbessern und gemeinsame Operationen unter schwierigen Geländebedingungen zu optimieren. Die Führung des Verteidigungsministeriums besuchte Truppenkontrollpunkte, um den Verlauf der Übung zu beobachten.
Während des Besuchs wurde Verteidigungsminister Generaloberst Zakir Hasanov darüber informiert, dass die Soldaten bei der Ausführung der Aufgaben während der Übung Professionalität bewiesen und moderne Kontrollsysteme und fortschrittliche Technologien eingesetzt haben. Die Übung konzentrierte sich in erster Linie auf die Optimierung der Kommando- und Kontrollstrukturen, die Verfeinerung der Entscheidungsfähigkeit der Kommandeure und die Verbesserung der operativen Effizienz.
Georgien
Georgisches Verteidigungsministerium leitet Untersuchung der Tragödie des Su-25-Flugzeugs ein
Am 2. Juli teilte das georgische Verteidigungsministerium mit, dass es während einer geplanten Militärübung, an der auch Komponente der Luftwaffen beteiligt war, zu einem tragischen Zwischenfall mit einem Su-25-Flugzeug der Verteidigungsstreitkräfte kam. Dabei kam der Pilot Kakhaber Surabaschwili vom Luftfahrt- und Luftkommando tragischerweise ums Leben. Das Verteidigungsministerium führt derzeit eine gründliche Untersuchung durch, um die Ursachen des Vorfalls zu ermitteln.
Das Verteidigungsministerium drückte sein tiefes Bedauern über den tragischen Unfall aus und sprach der Familie und den Angehörigen von Oberstleutnant Kakhaber Surabaschwili sein Beileid aus. Der georgische Verteidigungsminister Irakli Chikovani und der Befehlshaber der Verteidigungsstreitkräfte, Generalmajor Giorgi Matiashvili, besuchten die Unfallstelle, wo die ganze Nacht über auf mehreren Hektar Untersuchungsmaßnahmen durchgeführt wurden.
Die zuständigen Behörden führen derzeit alle erforderlichen Verfahren durch, um eine umfassende Untersuchung zu ermöglichen. Derzeit sind Teile des Flugzeugs identifiziert und die Blackbox geborgen worden, während die Leiche des Piloten in die Leichenhalle gebracht wurde. Es wurde ein Verfahren nach Artikel 401 wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften beim Flug eines Militärflugzeugs eingeleitet, wobei die Militärpolizei die Ermittlungen unter der Leitung der Generalstaatsanwaltschaft führt.
Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Flugzeug und der Pilot einer vollständigen Vorflugkontrolle gemäß den technischen Anforderungen unterzogen wurde, einschließlich der erforderlichen Ausbildung und Einhaltung der Vorschriften. Das Verteidigungsministerium bekundete erneut sein Beileid und seine Trauer über den Verlust von Oberstleutnant Kakhaber Surabaschwili.
In der Region Bolnisi, in der sich der Vorfall ereignete, hat die Militärpolizeiabteilung des Verteidigungsministeriums die Ermittlungs- und Verfahrensmaßnahmen abgeschlossen. Die Vertreter der Verteidigungskräfte und der Einheiten des Innenministeriums haben das Gebiet inzwischen verlassen. Auf einer Fläche von mehreren Hektar wurden rund um die Uhr Anstrengungen unternommen, um Beweise zu sammeln, wobei forensische Experten die Absturzstelle eingehend untersuchten. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen wurden wichtige Beweismittel, darunter Teile des Flugzeugs und relevante Dokumente, identifiziert und gesammelt sowie Zeugen befragt.
Georgien drückt Enttäuschung über Entscheidung der USA zur Verschiebung einer Militärübung aus
Am 5. Juli würdigte das georgische Verteidigungsministerium die langjährige Verteidigungspartnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und Georgien und betonte die gemeinsamen Interessen und Ziele. Das Ministerium drückte sein Bedauern darüber aus, dass das US-Verteidigungsministerium die multinationale Übung "Worthy Partner 2024" auf unbestimmte Zeit verschoben hat.
Internationale Übungen wie "Worthy Partner 2024" gelten sowohl für Georgien als auch für die Vereinigten Staaten und die teilnehmenden Partnerländer als vorteilhaft, da sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten, zur Verbesserung der Fähigkeiten des Militärpersonals, zur Förderung der Professionalität und zur Verbesserung der Interoperabilität leisten.
Trotz der Verschiebung hob das Ministerium die für beide Seiten vorteilhaften Kooperationsformate in den Bereichen Verteidigung sowie Sicherheit zwischen dem US-Verteidigungsministerium und dem Verteidigungsministerium Georgiens hervor. Die Bemühungen werden in verschiedenen Bereichen fortgesetzt, einschließlich der Vorbereitungen für künftige multinationale Übungen wie "Strong Spirit 2025".
Georgien bereitet sich auf die behördenübergreifende Krisenübung "Partner-2024" vor
Vom 8. bis 12. Juli wird die Nationalgarde der georgischen Verteidigungskräfte in den Gemeinden Khelvachauri und Tetritskaro die ressortübergreifende Übung "Partner-2024" durchführen. Ziel der Übung ist die Verbesserung der behördenübergreifenden Koordination in Krisen- und Notfallsituationen anhand eines Simulationsszenarios.
An "Partner-2024" sind Angehörige der Nationalgarde der Verteidigungskräfte, der Spezialeinheiten, der Einheiten für Luftfahrt und Luftverteidigung, der Militärpolizei sowie Vertreter von Freiwilligenorganisationen beteiligt. Auch verschiedene Dienststellen der Ministerien für Innere Angelegenheiten, Vertriebene aus den besetzten Gebieten, Arbeit, Gesundheit und Sozialschutz sind beteiligt. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Jugend sowie die örtlichen Gemeinden unterstützen diese behördenübergreifenden Ausbildungsmaßnahmen.