Wöchentlicher Bericht zur militärischen Lage in den Ländern des Südkaukasus (15.-21. April)
Aserbaidschan
Aserbaidschanische Armee empfängt türkische Delegation zu Gesprächen über verstärkte Kommunikationszusammenarbeit
Wie das aserbaidschanische Verteidigungsministerium am 16. April mitteilte, fand im Schulungs- und Ausbildungszentrum der aserbaidschanischen Armee ein Treffen mit einer Delegation des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des türkischen Verteidigungsministeriums statt. Bei dem Treffen präsentierte Oberst Anar Eyvazov, Leiter des Pressedienstes des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums, einen umfassenden Bericht über die Kommunikationsstrategie des Ministeriums, die durch eine Entscheidung des Verteidigungsministers, Generaloberst Zakir Hasanov, genehmigt wurde. Oberst Eyvazov hob die Informationserfolge hervor, die während des 44-tägigen Vaterländischen Krieges erzielt wurden, sowie die anschließenden militärischen Operationen und die Bemühungen zur Bekämpfung von Desinformation, die gemeinsam zu dem bemerkenswerten Sieg der aserbaidschanischen Armee beigetragen haben.
Im Anschluss daran gab die türkische Delegation Einblicke in die Kommunikationsstrategien der türkischen Streitkräfte und betonte die Fortschritte, die in diesem Bereich erzielt wurden. Die Sitzung ermöglichte eine eingehende Diskussion über strategische Kommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den Streitkräften beider Länder, wobei Möglichkeiten zur Verbesserung der bilateralen Zusammenarbeit in der militärischen Kommunikation besprochen wurden.
Berichte von der Grenze
Am 17. April entdeckten, neutralisierten und beschlagnahmten aserbaidschanische Armeeeinheiten einen Quadrocopter, der versuchte, Aufklärungsflüge über ihren Stellungen in der Nähe der Siedlung Aghdam in der Region Tovuz durchzuführen.
Lokale Übungen
Am 17. April wurde von den Luftstreitkräften der Kombinierten Streitkräfte eine taktische Sonderübung durchgeführt. Bei der Übung wurden die Luftstreitkräfte und Luftverteidigungseinheiten des Heeres nach dem Befehl "CONDITION-1" des Führungsstabs am Kontrollpunkt in den ersten Bereitschaftszustand versetzt. Darüber hinaus wurden Luftverteidigungseinheiten der Reserve an ihren jeweiligen Bestimmungsort verlegt, um die gestellten Aufgaben zu erfüllen. Vor der Übung fand eine Einweisung der Flugzeugbesatzungen in den zweiten Bereitschaftszustand statt, bei der die Kampfaufgaben im Einzelnen erläutert wurden. Die Besatzungen von Mi-17-Transport- und Kampfhubschraubern führten simulierte Luftangriffe auf Bodenziele durch. Während der praktischen Flugübungen führten sie Manöver zum Ausweichen vor Luftabwehrsystemen durch. Überwachungs- und Zielerfassungsradare beobachteten kontinuierlich den Luftraum und lieferten wichtige Daten, die ausgewertet und an die Befehlsstellen und kooperierenden Einheiten weitergeleitet wurden. Bedingungen wie das Wetter wurden mithilfe von Radardaten, Bayraktar-TB2-Drohnen und visuellen Beobachtungen überwacht. Während der Übung trainierten Kommandanten und Kampfbesatzungen Gefechtsstrategien in realen Gefechtsszenarien und konzentrierten sich dabei auf Zielsequenzen, das Timing für die Zerstörung von Bedrohungen aus der Luft und die Bekämpfung von sich langsam bewegenden, kleinen Drohnen mit Luftabwehrsystemen. Auch Funkstörungen wurden eingesetzt, um Standorte und Kampfpositionen des Armeekorps vor Drohnenangriffen zu schützen. Die Übung wurde erfolgreich abgeschlossen und demonstrierte die effektive Interoperabilität zwischen den Einheiten.
Am 18. April führte die aserbaidschanische Luftwaffe Trainingsflüge durch. Der Tag begann mit einer Einweisung in die Sicherheitsprotokolle und einer medizinischen Untersuchung der Piloten. Bei den Flügen führten Su-25ML- und Su-25-Flugzeuge bei Tageslicht Starts, Landungen und komplexe Manöver in verschiedenen Höhen und auf vorgegebenen Routen durch, um die Kampfbereitschaft der Piloten zu erhöhen.
Am 19. April führten die Luft- und Seestreitkräfte eine gemeinsame taktische Übung mit dem Titel "Caspian Sky-2024" durch, in deren Mittelpunkt die Organisation der Luftverteidigung stand. An der Übung waren bis zu 300 Militärangehörige beteiligt, und Kampfhubschrauber, UAVs und verschiedene Marineschiffe wurden verwendet. Zu den Aufgaben gehörten die Verteidigung der maritimen Energieinfrastruktur im aserbaidschanischen Sektor des Kaspischen Meeres, die Zerstörung simulierter feindlicher Ziele und das Üben von Verankerungs- und Verteidigungsmanövern gegen Luft- und Unterwasserbedrohungen. Die zweistufige Übung bestätigte die hohe Professionalität und Koordination zwischen den Luft- und Seestreitkräften bei der Erreichung aller Ziele.
Georgien
Finnisches und georgisches Verteidigungsministerium erörtern Stärkung der strategischen Partnerschaft
Am 16. April gab das georgische Verteidigungsministerium bekannt, dass der georgische Verteidigungsminister Irakli Chikovani zu einem Treffen mit Esa Fulkinen, dem Staatssekretär des Verteidigungsministeriums der Republik Finnland, eingeladen war. Während des Treffens dankte Minister Chikovani Finnland für seine unerschütterliche Unterstützung der Souveränität, der territorialen Integrität und der Bestrebungen Georgiens zur europäischen und euro-atlantischen Integration. Die Gespräche konzentrierten sich auf verschiedene Facetten der bilateralen Verteidigungszusammenarbeit und erkundeten Möglichkeiten zum Ausbau der Verteidigungsbeziehungen.
Anschließend wurde ein ausführliches Treffen einberufen, an dem der stellvertretende georgische Verteidigungsminister Paata Patiashvili, der stellvertretende Kommandeur der Verteidigungsstreitkräfte, Brigadegeneral Irakli Chichinadze, und andere wichtige Vertreter der zuständigen georgischen Behörden teilnahmen. Die finnische Delegation unter der Leitung von Fulkinen führte umfassende Gespräche über das aktuelle Sicherheitsumfeld und die Herausforderungen in der Region.
Zu den wichtigsten Diskussionspunkten gehörte die Rolle Finnlands bei der Unterstützung georgischer Initiativen im Rahmen des Essentiellen NATO-Georgien Pakets (SNGP), insbesondere im Bereich der militärischen Ausbildung. Die Gespräche betrafen auch die Aussichten für die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich und das Engagement Georgiens im Rahmen des Europäischen Friedensmechanismus (EPF) der EU, der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) und anderer internationaler Kooperationsformate. Diese Gespräche unterstrichen das anhaltende Engagement beider Länder für die Stärkung ihrer strategischen Partnerschaft im Bereich Verteidigung und Sicherheit.
Der georgische Verteidigungsminister empfängt den türkischen Verteidigungsausschuss
Am 16. April empfing der georgische Verteidigungsminister Irakli Chikovani die Mitglieder des Nationalen Verteidigungsausschusses der Großen Nationalversammlung der Republik Türkei in Georgien. Hulusi Akar, Vorsitzender des Ausschusses und ehemaliger Verteidigungsminister, führte die türkische Delegation an, die eine wichtige Rolle bei der Förderung der Verteidigungsbeziehungen zwischen den beiden Nationen gespielt hat. Minister Chikovani dankte dem Vorsitzenden Akar für seinen Beitrag zur Entwicklung der georgisch-türkischen Verteidigungszusammenarbeit und hob die starke politische und praktische Unterstützung der Türkei hervor.
In ihren Gesprächen betonte Minister Chikovani, dass eine effektive Zusammenarbeit zwischen Georgien und der Türkei für die Gewährleistung der regionalen Sicherheit und Stabilität unerlässlich ist. Im Mittelpunkt des Treffens stand die strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, deren Bedeutung im breiteren regionalen Kontext hervorgehoben wurde.
Minister Chikovani erläuterte die Vorteile des Austauschs von Erfahrungen und Ressourcen im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit. Er hob die Bedeutung militärischer Ausbildungsmöglichkeiten sowie finanzieller und materiell-technischer Unterstützung hervor, die für die Verbesserung der georgischen Verteidigungskapazitäten und die Angleichung der georgischen Verteidigungskräfte an die NATO-Standards von entscheidender Bedeutung sind.
Gegenstand der Gespräche war auch die trilaterale Zusammenarbeit zur Stärkung der regionalen Sicherheit. Minister Chikovani kündigte an, dass Georgien im Laufe des Jahres Gastgeber eines trilateralen Treffens mit den Verteidigungsministern Aserbaidschans und der Türkei sein wird, und betonte das Engagement aller drei Nationen für die Stärkung der regionalen Verteidigungsbeziehungen.
Georgischer Verteidigungsminister trifft mit stellvertretendem Stabschef der US-Armee für Europa und Afrika zusammen, um die militärischen Beziehungen zu stärken
Am 19. April traf der georgische Verteidigungsminister Irakli Chikovani mit Brigadegeneral Patrick Ellis, dem stellvertretenden Stabschef der US-Armee in Europa und Afrika und Chef der G-3, zusammen. Minister Chikovani bedankte sich für die unerschütterliche Unterstützung und strategische Partnerschaft der Vereinigten Staaten mit Georgien. Er würdigte insbesondere die bedeutende Rolle, die General Ellis bei der Entwicklung der georgischen Verteidigungskräfte gespielt hat.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Intensivierung der militärischen Zusammenarbeit zwischen Georgien und den US-Kommandos in Europa und Afrika. Die Bedeutung internationaler militärischer Übungen war ebenfalls ein zentrales Gesprächsthema, wobei der beiderseitige Nutzen gemeinsamer Trainingsübungen zur Stärkung der militärischen Fähigkeiten und der Interoperabilität hervorgehoben wurde.
Vertreter der Verteidigungskräfte hielten eine ausführliche Präsentation über gemeinsame Übungen zwischen georgischen und US-amerikanischen Streitkräften und gaben Einblicke in die laufende Zusammenarbeit und die Ergebnisse der Übungen.
Armenien
Von armenischer Seite wurden im Berichtszeitraum keine wichtigen Informationen veröffentlicht.