Wöchentlicher Brief zur militärischen Lage in den Ländern des Südkaukasus (26. Februar bis 3. März)

Armenien

Armenische und georgische Verteidigungsminister erörtern bilaterale Zusammenarbeit

Am 26. Februar führte der Verteidigungsminister der Republik Armenien, Suren Papikyan, ein Telefongespräch mit dem stellvertretenden georgischen Verteidigungsminister Irakli Chikovani, wie das armenische Verteidigungsministerium mitteilte.

Während des Gesprächs gratulierte Minister Papikyan Minister Chikovani zu seiner kürzlich erfolgten Ernennung zum Verteidigungsminister Georgiens.

Die Gesprächspartner erörterten die aktuelle bilaterale Kooperationsagenda im Verteidigungsbereich sopwie künftige Initiativen und tauschten ihre Perspektiven zu Sicherheitsfragen aus.

Beide Minister bekräftigten ihren Willen, die bilateralen Beziehungen zwischen Armenien und Georgien weiter voranzutreiben.

Armenien übergibt aserbaidschanischen Soldaten, der die Grenze überquert hat

Am 28. Februar beschloss der Nationale Sicherheitsdienst Armeniens, den aserbaidschanischen Soldaten Ruslan Panahov nach Aserbaidschan zurückzuschicken, welcher zuvor "bei ungünstigen Wetterbedingungen die Orientierung verloren" und die Grenze zu Armenien überschritten hatte. 

"Gemäß der auf höchster Ebene zwischen den beiden Ländern getroffenen Vereinbarung über die Rückführung von Militärangehörigen, welche die Grenze übertreten haben, wurde beschlossen, Ruslan Panahov an Aserbaidschan auszuliefern", heißt es in der Erklärung. 

Es wurde kund gegeben, dass das gegen ihn eingeleitete Strafverfahren eingestellt wurde.

Aserbaidschan

Lokale Übungen

Am 27. Februar wurden mit den Marinespezialkräften der aserbaidschanischen Seestreitkräfte Übungen zur Erfüllung von Aufklärungsaufgaben durchgeführt, teilte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium mit. Während der Übungen, die unter kampfnahen Bedingungen stattfanden, erfüllten die Spezialkräfte die Aufgaben zu Anti-Terror-Operationen unter Einsatz moderner Technologien und neuer Kampftaktiken, einschließlich der Neutralisierung einer imaginären gegnerischen Terrorgruppe, die sich in Infrastruktureinrichtungen in bewohnten Siedlungen versteckt. Die Spezialkräfte setzten Angriffsdrohnen ein, um fiktive gegnerische Beobachtungsposten und feste Feuerstellungen auszuschalten, und führten Kampftrainingsaufgaben durch, bei denen es darum ging, in mobilen Gruppen unter Verwendung einer Rauch-Tarnung in Stellungen einzudringen und schützende Geländemerkmale auszunutzen, Hinterhalte zu organisieren und Angriffe durchzuführen. Die Marinespezialkräfte bewiesen hohe Professionalität bei der Befreiung eines von einer imaginären Terrorgruppe gekaperten Schiffes und der sicheren Evakuierung der Schiffsbesatzung.

Am 29. Februar führten die unbemannten Luftfahrzeuge (UAV) der aserbaidschanischen Luftwaffe weitere Trainingsflüge durch. Vor den Trainingsflügen führten die Besatzungen Maßnahmen durch, um die Drohne in einen kampfbereiten Zustand zu versetzen. Entlang der vorgesehenen Route erfüllten die kürzlich in die Bewaffnung aufgenommenen unbemannten Kampfflugzeuge Akinci die Aufgaben der Luftaufklärung, der Bestimmung der Koordinaten imaginärer gegnerischer Bodenziele sowie weitere Aufgaben. Die UAV-Besatzungen erfüllten alle Aufgaben mit hoher Professionalität während der Übungen, die durchgeführt wurden, um die Gefechtsausbildung auf einem hohen Niveau zu halten und die individuellen Fähigkeiten der Besatzungen weiter zu verbessern.

Am 1. März wurde mit Einheiten und Untereinheiten der Spezialkräfte eine taktische Sonderübung zum Thema "Durchführung von Kampfhandlungen bei Schneeverwehungen und großer Kälte" durchgeführt. Die Spezialkräfte führten taktische Verlegungen in Hochgebirgsregionen mit Skiern durch und erfüllten Aufgaben zur Überwindung von felsigem Gelände und Hindernissen in verschneiten Gebieten. Die Spezialkräfte leisteten auch Erste Hilfe für einen verwundeten Soldaten und evakuierten ihn mit Fahrzeugen, die für schwieriges Gelände sowie für andere Spezialeinsätzen ausgelegt sind.

Aserbaidschanischer Verteidigungsminister empfängt stellvertretenden türkischen Verteidigungsminister

Am 27. Februar empfing der Verteidigungsminister der Republik Aserbaidschan, Generaloberst Zakir Hasanov, eine Delegation unter der Leitung des stellvertretenden Verteidigungsministers der Türkischen Republik, Şuay Alpay, der sich zu einem Arbeitsbesuch in Aserbaidschan aufhielt.

Generaloberst Hasanov unterstrich die Bedeutung solcher Treffen für den weiteren Ausbau der militärischen Zusammenarbeit und betonte die langjährigen freundschaftlichen und brüderlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Bei dem Treffen, an dem auch Botschafter Cahit Bağcı teilnahm, wurden die Aussichten für die regionale militärische Zusammenarbeit, Sicherheitsfragen und andere Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse erörtert.

NATO führt militärmedizinischen Kurs in Aserbaidschan durch 

Im Rahmen des Programms zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Verteidigungsministerium der Republik Aserbaidschan und der NATO für das Jahr 2024 führte die mobile Ausbildungsgruppe des Joint Forces Command Brunssum am 28. Februar einen Kurs für Militärmedizin durch, an dem auch Militärärzte teilnahmen. Während des Kurses, der an der Nationalen Verteidigungsuniversität stattfand, präsentierte die mobile Ausbildungsgruppe den Kursteilnehmern Berichte zu den Themen "Medizinische Unterstützung durch die NATO", "Militärmedizinische Planung" und "Medizinische Evakuierungsplanung".

Am nächsten Tag trafen sich die Bildungsexperten beider Seiten im Rahmen des Defence Education Enhancement Programme (DEEP) der NATO. Während des Treffens wurden Fragen der Ausbildung von Fremdsprachenlehrern und der Organisation der Aktivitäten des Lehrpersonals im Einklang mit modernen Standards erörtert und Aktivitäten analysiert, die im Jahr 2024 im Bereich der militärischen Ausbildung durchgeführt werden sollen.

Das Hauptziel des Kurses, der bis zum 1. März 2024 lief, bestand darin, die den Sanitätssoldaten zugewiesenen medizinischen Unterstützungsaufgaben mit den aktuellen Anforderungen in Einklang zu bringen und die Nutzung von Innovationen im militärmedizinischen Bereich zu beschleunigen.

Georgien

Georgischer Verteidigungsminister führt hochrangige Gespräche mit Botschaftern

Am 26. Februar traf der georgische Verteidigungsminister Irakli Chikovani mit Generalmajor Daniel Lasica, dem US-Direktor für Planung, Politik, Strategie und Kapazitäten, im Verteidigungsministerium zusammen, wie das georgische Verteidigungsministerium mitteilte. Chikovani bedankte sich für die politische und praktische Unterstützung, die die USA Georgien zukommen lassen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die bilaterale Zusammenarbeit zwischen den USA und Georgien im Verteidigungsbereich und die Pläne in diesem Bereich. Beide Seiten unterstrichen die wichtige Rolle der USA bei der Stärkung der georgischen Verteidigungskapazitäten und betonten die Bedeutung der Durchführung multinationaler Militärübungen in Georgien. Sie äußerten sich optimistisch, dass sich die Verteidigungszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern weiter vertiefen wird.

Am 28. Februar traf Minister Chikovani mit Vertretern des diplomatischen Corps zusammen. Er empfing Mark Clayton, den britischen Botschafter, im Verteidigungsministerium. Bei den Gesprächen ging es um die Prioritäten der bilateralen Verteidigungszusammenarbeit und die Unterstützung des Vereinigten Königreichs für die territoriale Integrität und Souveränität Georgiens. Die bedeutende Rolle des Vereinigten Königreichs bei der Umsetzung des Essentiellen NATO-Georgien Pakets (SNGP) wurde hervorgehoben, und beide Seiten bekundeten ihr Engagement für eine Vertiefung der Verteidigungszusammenarbeit.

Später am selben Tag traf Chikovani mit Ashot Smbatyan, dem Botschafter der Republik Armenien in Georgien, zusammen. Sie erörterten die bilaterale Verteidigungszusammenarbeit und betonten die historischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Georgien und Armenien. Während des Treffens, an dem auch der Militärattaché der Republik Armenien, Oberst Mesrop Nazariani, teilnahm, wurde die Bedeutung der gemeinsamen Erklärung zur strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern hervorgehoben.

Minister Chikovani traf am 28. Februar ebenfalls mit dem italienischen Botschafter Massimiliano D'Antuono und seiner Stellvertreterin Fabiola Albanese zu einem Einführungsgespräch zusammen. Sie erörterten die laufende Verteidigungszusammenarbeit zwischen Georgien und Italien, einschließlich der gemeinsamen Teilnahme an hochrangigen Besuchen und internationalen Schulungen. Die Beiträge Italiens zur erfolgreichen Umsetzung der Initiativen des Essentiellen NATO-Georgien Pakets (SNGP) wurden gewürdigt, und beide Seiten erklärten sich bereit, die Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Am 1. März traf Minister Chikovani mit Botschafter Ernst Peter Fischer und Verteidigungsattaché Vizeoberst Andreas Sebald von der Bundesrepublik Deutschland zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die vorrangigen Bereiche der Zusammenarbeit zwischen georgischen und deutschen Verteidigungsbehörden, wobei die aktive Beteiligung Deutschlands an verschiedenen bilateralen und multilateralen Kooperationsformaten hervorgehoben wurde. Die Unterstützung der deutschen Seite für die Entwicklung der georgischen Verteidigungsfähigkeiten, die militärische Ausbildung und gemeinsame Übungen wurde gewürdigt, wobei beide Seiten die Bedeutung des Expertenaustauschs und hochrangiger Besuche für die weitere Zusammenarbeit betonten. Minister Chikovani bedankte sich für die deutschen Beiträge und äußerte die Hoffnung auf eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit in der Zukunft.

Verteidigungsminister von Georgien und Armenien erörtern engere Zusammenarbeit

Am 26. Februar führten die Verteidigungsminister von Georgien und Armenien auf Initiative des armenischen Verteidigungsministers ein Telefongespräch. Ziel des Gesprächs war es, die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu stärken.

Während des Telefonats erörterten die Minister laufende und künftige Initiativen der Verteidigungszusammenarbeit zwischen Georgien und Armenien. Sie hoben die historischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hervor und betonten die starke Bindung zwischen ihren Völkern. Beide Verteidigungsminister bekundeten ihre Bereitschaft, die bilateralen Beziehungen im Verteidigungsbereich weiter zu vertiefen und auszubauen.

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