Armenien warnt vor der Möglichkeit einer aserbaidschanischen Aggression in Bergkarabach
Am 13. Juni warnte das armenische Außenministerium vor der Gefahr einer neuen aserbaidschanischen Aggression in Bergkarabach.
Das Außenministerium stellte fest, dass das aserbaidschanische Verteidigungsministerium seit langem fast täglich Falschmeldungen über die Verletzung des Waffenstillstands in der Verantwortungszone der russischen Friedenstruppen in Bergkarabach durch die Verteidigungsarmee der nicht anerkannten Republik verbreitet. "Gleichzeitig werden in den Informationsbulletins des russischen Friedenskontingents in Bergkarabach ausschließlich Verstöße von aserbaidschanischer Seite gemeldet", heißt es in dem Bericht weiter.
"Angesichts der bereits zur Tradition gewordenen aserbaidschanischen Strategie, vor der nächsten Gewaltanwendung für eine ‘Informationsvorbereitung’ zu sorgen und Provokationen zunächst der anderen Seite zuzuschreiben, ist ernsthaft zu befürchten, dass die militärisch-politische Führung Aserbaidschans trotz aller eingegangenen Verpflichtungen den Boden für neue aggressive Aktionen und ethnische Säuberungen in Bergkarabach bereitet", heißt es in der Erklärung.
In diesem Zusammenhang forderten Offizielle in Eriwan die russischen Friedenstruppen auf, die Einhaltung des Waffenstillstands genau zu überwachen und alle Fälle zu untersuchen, die von Aserbaidschan als Verletzungen des Waffenstillstands durch die Stellen in Bergkarabach deklariert werden, und dabei die tatsächliche Lage öffentlich darzustellen.
Gleichzeitig wird festgestellt, dass Armenien seinen Standpunkt bekräftigt, dass eine internationale Erkundungsmission nach Bergkarabach entsandt werden muss. Nach Ansicht der armenischen Seite kann eine solche Mission zuverlässige und unparteiische Informationen über die Lage an der Kontaktlinie und die humanitäre Krise in Bergkarabach liefern, die entstanden ist, nachdem Aserbaidschan seinen Kontrollpunkt im Latschin-Korridor errichtet, die Gas- und Stromversorgung blockiert und Landwirte und landwirtschaftliche Geräte in der Region beschossen hat.
Eriwan ist davon überzeugt, dass die Gewährleistung der Rechte und der Sicherheit der Armenier in Bergkarabach von höchster Bedeutung ist, und ruft die internationale Gemeinschaft auf, die Aufnahme eines Dialogs zwischen Stepanakert [Chankendi auf Aserbaidschanisch] und Baku zu unterstützen.